Eglisau
Umfahrung Eglisau mit Brücke von Stararchitekt ­Santiago Calatrava kostet 275 Millionen Franken

Am Freitag hat der Regierungsrat eine erweiterte Machbarkeitsstudie präsentiert. Die Grünen üben Kritik.

sda
Drucken
Rund 22'000 Fahrzeuge fahren täglich über die Rheinbrücke in Eglis­au und damit mitten durchs Ortszentrum.

Rund 22'000 Fahrzeuge fahren täglich über die Rheinbrücke in Eglis­au und damit mitten durchs Ortszentrum.

KEYSTONE

Die Umfahrung von Eglisau mit einer neuen Brücke über den Rhein würde rund 275 Millionen Franken kosten. Die von Stararchitekt Santiago Calatrava entworfene Brücke ist das Herzstück des Projekts.

Zum Umfahrungsprojekt gehören neben der neuen Rheinbrücke auch unterirdische Zufahrten auf beiden Seiten, wie Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) am Freitag bei der Präsentation einer erweiterten Machbarkeitsstudie zu der Umfahrung sagte. Die Kostenschätzung von 275 Millionen Franken beinhaltet eine mögliche Abweichung von bis zu 30 Prozent.

Der Bau einer Umfahrung von Eglisau beschäftigt den Kanton Zürich bereits seit Jahrzehnten, bisherige Anläufe sind jedoch gescheitert. Das historische Städtchen im Zürcher Unterland ist durch den Verkehr von rund 22’000 Fahrzeugen, die täglich durchs Ortszentrum und über die alte Rheinbrücke fahren, stark belastet.

Eine Brücke und zwei Tunnel geplant

Die neue Umfahrung würde den Verkehr westlich vom Städtchen vorbeiführen. Die Zufahrt zur Brücke ist von beiden Seiten her durch Tunnels geplant.

«Der Regierungsrat steht hinter diesem Projekt und will vorwärtsmachen damit», sagte Walker Späh. Auch die Gemeindepräsidenten von Eglisau und dem benachbarten Hüntwangen äusserten sich an der Medienkonferenz positiv zum Projekt. In einem nächsten Schritt soll eine Kreditvorlage zuhanden des Kantonsrats ausgearbeitet werden. Zudem wird eine Richtplanänderung notwendig. Das letzte Wort werden – im Falle eines Referendums – die Stimmberechtigten an der Urne haben.

Nicht einverstanden mit den Plänen für eine Umfahrung in Eglisau sind die Grünen Kanton Zürich. Sie betitelten das Projekt in einer Mitteilung vom Freitag als «Scheinlösung», die scheitern werde. Nötig ist in den Augen der Partei eine stärkere Verlagerung des Verkehrs auf Bus und Schiene.