Die zehnjährige Zusammenarbeit feiern Dirigent und Stadtorchester Schlieren mit einer Uraufführung eines Auftragswerks.
Das Stadtorchester Schlieren spielt sein Jubiläumskonzert gleich zweimal: Am Freitag, 3. Dezember, und am Sonntag, 5. Dezember, führen die Musikerinnen und Musiker das Programm «Mitten ins Herz» im Salmen-Saal in Schlieren auf. Das Orchester und Dirigent Hugo Bollschweiler feiern mit den Konzerten ihre zehnjährige Zusammenarbeit. «Dass ich nun das Konzertprogramm zusammenstellen durfte, war eine schöne Geste des Orchesters», sagt Bollschweiler.
Er hat zum Orchester, das bereits seit 1948 besteht, ein spezielles Verhältnis. «Das Stadtorchester war für mich das erste Orchester, das ich als Dirigent übernehmen konnte. Ich war damals noch im Dirigierstudium», sagt der 51-Jährige.
In den zehn Jahren habe er einige Veränderungen miterlebt. «Eine wichtige Entwicklung war die Namensänderung von Orchesterverein zu Stadtorchester», sagt Bollschweiler. «Speziell war sicher auch, dass wir vor acht Jahren die Position einer professionellen Konzertmeisterin fix etablieren konnten», meint er.
Bollschweiler dirigiert auch noch weitere Orchester. In Schlieren schätzt er vor allem, dass alle Mitglieder unkompliziert sind und ihm grosses Vertrauen entgegenbringen.
«Das Stadtorchester hat eine grosse Offenheit, neue Sachen zu präsentieren»,
sagt er. Zudem herrsche eine gute Balance der Generationen im Orchester. Inzwischen hätten sie auch bereits Konzerte mit einer Ballettgruppe sowie mit Schauspielern oder mit Solistinnen und Solisten gespielt, bei denen sie vom klassischen Konzertformat abgewichen seien.
Das Stadtorchester Schlieren sei zudem offen für Erweiterungen des Repertoires. «Wir haben nun auch im Jubiläumsprogramm eine Uraufführung», sagt Bollschweiler. Komponist Daniel Hess hat das Stück «Ex Tempore – Exkursionen für Instrumente» speziell für das Stadtorchester geschrieben.
«Ich kenne den Komponisten gut und konnte ihm erklären, wie das Orchester funktioniert»,
sagt Bollschweiler zur Auftragskomposition. Für ihn ist es etwas Besonderes, eine Uraufführung zu dirigieren. «Wir können das Werk so unbefangener und von Vorurteilen frei dem Publikum vorführen», meint Bollschweiler.
Am Jubiläumskonzert wird das Orchester neben der Uraufführung von Daniel Hess auch Werke der Komponisten Leroy Anderson und Franz Krommer spielen. Dabei wird es von Marian Rosenfeld am Klavier unterstützt. Die Zusammenarbeit mit ihr fand Bollschweiler sehr unkompliziert. «Es war sicher von Vorteil, dass ich sie gut kenne. Bei ihren Eltern bin ich damals in den Geigen- und Bratschenunterricht gegangen», sagt Bollschweiler, der auch selbst schon als Solist unterwegs war.
In den vergangenen zwei Jahren forderte die Pandemie die 33 Musikerinnen und Musiker sowie den Dirigenten. Da Proben nicht wie gehabt stattfinden konnten, haben sie stattdessen in Kleingruppen Kammermusik gemacht. «Das hat das Orchester gut zusammengehalten», findet der Oltner Dirigent. Einige der Gruppen möchten dies nun auch beibehalten. Er sagt:
«Ich kann mir vorstellen, dass wir mit der Kammermusik weitermachen und die Gruppen dann auch in das Orchester einfügen.»
Für die Zukunft planen Bollschweiler und das Stadtorchester Schlieren zurückhaltend. Als Nächstes steht im Sommer ein choreografiertes Konzert an, bei dem es um die Geschichte eines Bassisten geht, der sich zu einem Blind Date verabredet.
Das Stadtorchester präsentiert am Freitag, dem 3. Dezember, um 20 Uhr und am Sonntag, dem 5. Dezember, um 17 Uhr Werke von Daniel Hess, Leroy Anderson und Franz Krommer.