Am Sonntag werden in Dietikon und Schlieren die Mitglieder des Gemeinderates und des Stadtrates gewählt. Bisher ist die Stimmbeteiligung vergleichsweise tief.
Nach 2018 stehen in den Gemeinden im Kanton Zürich wieder die kommunalen Erneuerungswahlen an. So werden in Schlieren und Dietikon am 13. Februar das Parlament und der Stadtrat neu gewählt. Andere Limmattaler Gemeinden folgen im März.
Bis und mit Dienstag gingen in Dietikon 2571 Abstimmungscouverts ein, wie eine Anfrage bei der Stadt zeigt. Dies allein ergibt eine Stimmbeteiligung von etwa 22 Prozent. Zum Vergleich: Noch vor vier Jahren stimmten bis Mitte Woche rund 33 Prozent der Dietiker Stimmberechtigten per Brief ab. Damals befand das Volk zeitgleich über nationale Vorlagen wie etwa die medienwirksame «No Billag»-Initiative. Wie die damalige Dietiker Stadtschreiberin Karin Hauser 2018 sagte, bewege man sich mit 33 Prozent in einem ähnlichen Rahmen wie 2014. So seien bloss 30 Couverts mehr zugesandt worden. Bei der grossen Anzahl Stimmberechtigter in Dietikon ist das ein vernachlässigbarer Unterschied.
Der Unterschied zwischen 2018 und 2022 ist nun aber viel grösser. Die nationale Diskussion dreht sich um vier Themen: Tierversuche, Stempelsteuer, Tabakwerbung und das Medienpaket. Interessieren diese Vorlagen viel weniger als «No Billag»? Man kann zumindest darüber spekulieren.
Grundsätzlich seien Erklärungen zu den Gründen einer hohen oder niedrigen Stimmbeteiligung immer schwierig, hält denn auch die aktuelle Sekretärin des Dietiker Gemeinderates, Patricia Meyer, fest. «Im Moment sind wir selber etwas überrascht», so Meyer. Man habe damit gerechnet, dass die aktuellen eidgenössischen Vorlagen dazu animieren würden, abzustimmen. Doch das ist zumindest bisher nicht der Fall.
Ganz ähnlich präsentiert sich die Situation in Schlieren. Dort sind per Dienstag 1’844 Abstimmungscouverts vorzeitig eingegangen. Dies entspricht einer momentanen Stimmbeteiligung von 20,55 Prozent. Vor vier Jahren hatte Schlieren laut Manuela Meili, Leiterin Stadtbüro, gleichentags eine Stimmbeteiligung von 29,39 Prozent mit 2’442 eingegangenen Abstimmungscouverts verzeichnet.
Wie schon länger bekannt ist, vermeldet Schlieren an Wahl- und Abstimmungssonntagen bei der Stimmbeteiligung oft einen Negativrekord. Die Stadt gehört zu jenen Gemeinden im Bezirk, in denen prozentual gesehen die wenigsten Stimmberechtigten von ihrem Recht Gebrauch machen. Bereits jetzt zeichnet sich zudem ab, dass die Zahlen von 2018 nicht erreicht werden können, sondern noch tiefer liegen werden.
In Dietikon gingen bei den vergangenen Erneuerungswahlen im Jahr 2018 noch 4’703 Wahlzettel für die Stadtratswahlen ein. Das entsprach damals einer Stimmbeteiligung von 38,35 Prozent. Bei den Gemeinderatswahlen waren es 32,06 Prozent.
Derweil wurde in Schlieren bei der Wahl des Gemeindeparlaments eine Stimmbeteiligung von 30,94 Prozent verzeichnet. Bei den Stadtratswahlen waren es 32,08 Prozent beziehungsweise 2’666 Wahlzettel.
Wer noch abstimmen und Dietikon oder Schlieren zu einer ansehnlichen Stimmbeteiligung verhelfen will, kann dies noch bis und mit Sonntag tun. 2018 sind zum Beispiel in Dietikon noch über 700 Personen am Abstimmungssonntag persönlich zur Urne im Stadthaus gegangen.
Die Urne im Stadthaus an der Freiestrasse 6 ist am Sonntag von 9.30 bis 11.30 Uhr zugänglich. Zudem ist die Stimmabgabe auch beim Stadtbüro-Schalter während der Öffnungszeiten möglich (am Donnerstag von 8 bis 12 Uhr und von 13.30 bis 17 Uhr sowie am Freitag von 7.30 bis 15 Uhr). Zudem besteht die Möglichkeit, das Stimmcouvert in den Gemeindebriefkasten beim Stadthaus einzuwerfen.
Die Urne im Stadthaus an der Bremgartnerstrasse 22 ist am Samstag von 10 bis 12 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Zudem ist die Stimmabgabe auch beim Informationsschalter im Stadthaus möglich (am Donnerstag von 8 bis 11.30 Uhr und von 14 bis 16.30 Uhr sowie am Freitag 7.30 bis 14 Uhr). Zudem besteht die Möglichkeit, das Stimmcouvert in den Gemeindebriefkasten beim Stadthaus zu einzuwerfen.