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Region (LiZ)
Eine Woche bis zehn Tage ist sie jeweils mit dem Schmücken ihres Hauses beschäftigt. In der Adventszeit zieren mindestens 500 Bärenfiguren ihr Heim.
Ein Christbaum aus 152 Teddybären steht stolz in der Stube der Unterengstringerin Gudrun «Gudy» Baur. Auch der Rest des Hauses kommt einem Weihnachtsparadies gleich: Lichterketten, Engelsfiguren, Samichläuse, Kerzen und Krippenfiguren zieren jede freie Ecke im Wohnzimmer, im Essbereich und im Wintergarten. Am häufigsten findet man aber Bären in allen Formen. «Insgesamt sind hier sicher 500 Bären aufgestellt», sagt Baur.
Der Weihnachtsschmuck, die Teddybären und die Bärenfiguren haben sich über die Jahre angesammelt, erzählt sie. Sie habe schon als Kind Teddybären gemocht. «Mein Mann hat für eine amerikanische Firma gearbeitet. Vieles habe ich vom traditionellen Weihnachtsschmuck in den USA abgeschaut – nur ist meine Dekoration weniger kitschig», sagt Baur und lacht. Jedes Jahr verbringt sie zwischen einer Woche und zehn Tagen mit dem Aufstellen der ganzen Dekoration. Zwei bis zweieinhalb Stunden dauert es, bis sie den Teddybärenchristbaum aufgebaut hat.
«Auf die Idee eines Christbaums aus Teddybären bin ich vor drei Jahren gekommen, weil ich so viele zu Hause hatte und es ja auch Christbäume aus Weihnachtskugeln gibt», sagt Baur. «Da habe ich mir gedacht: Wieso nicht ein Baum aus Bären?» Normalerweise erhält ihr Haus den Weihnachtsschmuck am ersten Advent. Dieses Jahr wollte Baur schon früher für besinnliche Stimmung sorgen.
Einen Teil des Weihnachtsschmucks habe sie geschenkt bekommen, weil bekannt sei, dass sie diesen sammle, erzählt Baur. Einige Dinge habe sie auch selber gemacht und vieles habe sich über die Jahre seit ihrer Kindheit angesammelt. Sie nimmt eine winzig kleine Krippenfigur zur Hand und erzählt, dass ihr Mann und sie einige Jahre in Salzburg gelebt haben und diese Figur von dort stamme. «An meinem Weihnachtsschmuck hängen zahlreiche Erinnerungen», sagt sie.
So scheint jedes Teil der Weihnachtsdekoration von Baur eine Geschichte zu erzählen. Einen Holzrahmen, der einen selbst gebastelten Adventskalender umgibt, habe sie am Zürcher Letten gefunden, als es dort noch die offene Drogenszene gab. «Der Rahmen stammt vom Fenster eines WC-Häuschens und sollte weggeschmissen werden», sagt sie. «Ich habe gedacht, den kann man noch brauchen, und habe ihn mitgenommen.»
Seit 1972 wohnen Gudy Baur und ihr Mann in ihrem Haus in Unterengstringen. Sie haben einen kleinen Urenkel. «Damit der Kleine die Teddybären nicht aus dem Christbaum herauszupft, muss ich sie nun besser am Metallgerüst festmachen», sagt Baur. Es sei ihr wichtig, ihren Weihnachtsschmuck thematisch zu ordnen: So gibt es zum Beispiel einen Bereich mit vielen Engelsfiguren, einen Glaskasten mit Musikdosen und einen Ort mit einigen Paddington-Bären.
Dieses Jahr freut sich Baur ganz besonders auf Weihnachten, weil wenig los ist und man deshalb viel Zeit hat. «Für mich ist an Weihnachten die Dekoration und gutes Essen am wichtigsten», sagt sie. «Aus Geschenken mache ich mir nicht viel, wichtiger ist, dass wir einen schönen Abend mit der Familie verbringen.»