Ich schleiche in der Dämmerung durch den Wald. Trotz geduckter Haltung schlägt mir ein Ast ins Gesicht. Ich unterdrücke einen Laut und höre leise Stimmen. In der Nähe bemerke ich die Umrisse eines alten Militärbunkers, aus dem Innern kommen die Geräusche. Ich nähere mich den Gestalten und entdecke die Personen, die ich suche: Fünf Jugendliche sitzen eng zusammengepfercht beieinander, sodass ich sie fast nicht sehen kann. Dann erkenne ich jemanden und rufe den Namen. Sofort schiessen die Jugendlichen auseinander und verschwinden in verschiedenen Richtungen im Unterholz. Nun bin ich nicht mehr Fänger und mache mich ebenfalls aus dem Staub.
Beim Geländespiel im Jura in der Nähe des Bölchen tobten sich die Jugendlichen richtig aus. Zuvor hatten sie in den alten Schützengräben der Fortifikation Hauenstein bereits gelernt, wie man ein Feuer entzündet. Im Timeout for Teens der Ref. Kirchgemeinde Meisterschwanden-Fahrwangen am 3./4. November waren 29 Jugendliche dabei, sie wurden von einem motivierten Team begleitet. Das Wochenende stand unter dem Motto „Wild und einzigartig“. Bereits am Samstagmittag konnten sich die Jugendlichen austoben: Beim Rugby folgen die Fetzen. Jene, die es lieber etwas ruhiger angehen lassen wollten, liessen sich im Wellness-Workshop verwöhnen oder betätigten sich beim Basteln auf die kreative Weise.
Der Samstag wurde mit einem Filmabend abgerundet. „Soul surfer“ stand auf dem Programm, ein berührender Film über die Profisurferin Bethany Hamilton, die durch einen Hai-Angriff einen Arm verliert, nicht aufgibt und ihre Träume trotzdem verwirklichen kann. Das Thema wurde dann am Sonntagmorgen vertieft: Was heisst es, ein wildes Leben in guten Bahnen zu leben? Wie kommen wir dazu, dass wir uns einzigartig fühlen können und nicht mit Wildheit etwas kompensieren müssen? Die altersgerechten Themen sprachen die Jugendlichen an und gaben ihnen wertvolle Inpulse für ihr Leben.
Das Wochenende wurde mit einem Hallenbad-Besuch abgeschlossen. Dabei hatten alle die Wahl, ob der Schluss wild oder gemütlich sein sollte. Es warteten sowohl Sprungturm und Rutschbahn als auch ein warmes Aussenbecken auf die jungen Leute aus dem Seetal. Mit vielen wilden Erlebnissen und dem Wissen, einzigartig zu sein, machten sie sich anschliessend auf die Heimreise.