Leserbeitrag
Vortrag in Aarau zum Thema Götter, Götzen, Gurus

Viel Publikum lauschte der Lebensgeschichte von Klaus Kenneth

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Asiatische Mystik: Heil oder Unheil?
350 Menschen lauschten gestern Abend in der Freien Christengemeinde Aarau gespannt der Lebensgeschichte von Klaus Kenneth. Was Anfangs nach einer gewöhnlichen Biografie klingt, handelt von einer Reise rund um den Globus und einer 36-jährigen Suche nach dem Sinn des Lebens.
Als Baby überlebte Klaus Kenneth die Flucht vor der Roten Armee 1945. Als Teenager wurde er sieben Jahre lang von einem Katholischen Priester missbraucht. Nach einer Jugend, geprägt von Bandenkriegen und Drogenexzessen zog es Klaus Kenneth in den Sechzigerjahren in die USA. Dort teilte er sein Leben mit den Indianern zwischen Kanada und Mexiko. Daraufhin hat er alle islamischen Länder bereist, in der Hoffnung, ein zuhause im Islam zu finden. Doch weitergetrieben von einer tiefsitzenden Unruhe, gelangte er nach Indien. In Kalkutta lebte er als überzeugter Anhänger des Hinduismus. Über 30‘000 Kilometer reiste er quer durch Indien, von Guru zu Guru, um endlich Frieden zu finden. Doch keiner der Lehrer habe wirklich das gelebt was er auch gelehrt habe, sagt Kenneth.
Aufgelockert wurde der Vortrag von eigens geschriebenen Musikstücken. Und auch diese mischen die Kulturen, die Kenneth bei seiner Reise rund um den Erdball kennen gelernt hatte. Rebellische Klänge aus Hippie-Zeiten mit sehnsüchtigen Lauten, die an Indianer erinnern. Die Texte drücken die Unruhe und Unzufriedenheit aus, die der Pädagoge auf seiner Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit begleitet hatten. Während seiner Zeit in Indien lernte er auch Mutter Theresa kennen. Er habe versucht, sie zum Hinduismus zu bekehren, erzählt er. Doch sie hätte einfach nicht hören wollen und er zog unverrichteter Dinge weiter. Denn er hatte von einem buddhistischen Meister namens Achan Chah gehört.
Dieser lebte in Laos und sollte der bekannteste, aber auch der härteste Meister in ganz Asien sein. Doch auch die Meditation und das Streben nach innerer Leere konnte Kenneth keine Antworten auf seine Fragen, keine Liebe und keine Geborgenheit geben. Erst eine Begegnung mit Mutter Theresa in Kalkutta und später Kontakte zu Christen in der Schweiz, hätten ihm eine bisher verborgene Liebessicht eröffnet. „Gerade in meinen Schwächen erfahre ich den lebendigen Gott, die vergebende Gnade Jesu Christi. Da bleibt keine Angst vor Karma und Reinkarnation." (Dominic Prétat)