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Leserbeitrag NWCH
«Freude herrscht» – unter diesem Motto wurde die Liebegger Schlussfeier 2021 durchgeführt. Dass man für einen erfolgreichen Berufsabschluss die Landwirtschaft vorgelebt bekommt, haben die Lernenden während ihren täglichen Arbeiten auf den Lehrbetrieben wie auch an der Berufsfachschule immer erfahren. Insgesamt 48 Landwirte und 9 Agrarpraktiker, darunter 7 Frauen, erhielten ihre Berufsausweise. Mit Stolz zeigten die jungen Berufsleute, dass Landwirt zu sein mehr ist als einfach ein Beruf.
Der grosse Stolz war den angehenden Landwirten und Agrarpraktikern von den Augen zu lesen, als Sie mit ihren Traktoren zur Schlussfeier an die Liebegg aufgefahren sind. Neben den blumengeschmückten Traktoren war die Freude bei den Absolventinnen und Absolventen, ihren Angehörigen sowie ihren Berufsbildnern sehr gross, dass im speziellen Jahr 2021 ein würdiger Berufsabschluss gefeiert werden konnte. Freude herrschte insbesondere, dass in diesem Jahr aufgrund der Coronalockerungen wieder mehr Personen an der Schlussfeier teilnehmen konnten. Trotzdem wurde entschieden, dass die Diplomierung in zwei Gruppen durchgeführt wird. Landwirte und Agrarpraktiker, welche die Ausbildung im Lehrverhältnis absolviert haben, erhielten ihre Berufsausweise am Vormittag, Lernende in der berufsbegleitenden Ausbildung wurden am Abend gefeiert.
Hansruedi Häfliger, Direktor des LZ Liebegg freute sich bei der Begrüssung, dass trotz wenig Planungsvorlauf bezüglich Coronabedingungen die Diplome persönlich übergeben werden. Die neuen Agrarpraktiker und Landwirtinnen / Landwirte haben es verdient und sollen in einer feinen Veranstaltung im Zentrum stehen.
Im vergangenen Schuljahr mussten wir alle wegen der Corona-Einschränkungen schmerzliche Abstriche im Ausbildungsprogramm des 3. Lehrjahrs hinnehmen. Die Traditionsanlässe Aarau, Baden und Brugg wird zum Bauernhof konnten nicht durchgeführt werden, die beliebte EU-Exkursion hat nicht stattgefunden und auch das berühmte «Höhlifest» ist dem Virus zum Opfer gefallen. Wen wundert's, wenn da zwischendurch der Corona-Blues spürbar wurde. Diese Abstriche und Einschränkungen haben aber auch eure eigenen Ressourcen hie und da an ihre Grenzen gebracht. Eine Erfahrung, die dem Fundament eures zukünftigen Bildungswegs sicher nicht geschadet hat, meinte Häfliger.
«Ich freue mich riesig, und es ist mir eine ausserordentliche Ehre, heute hier bei Ihnen sein zu dürfen. Als Landwirtschaftsdirektor bin ich in besonderem Masse am Nachwuchs unserer nachhaltig produzierenden Landwirtschaft im Aargau interessiert. Sie gestalten die Zukunft unserer Land- und Ernährungswirtschaft an vorderster Front mit.» begrüsste Landwirtschaftsdirektor und Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen, Regierungsrat Dr. Markus Dieth alle anwesenden der Schlussfeier. Im Namen des Gesamtregierungsrats des Kantons Aargau gratulierte Dieth den Absolventen ganz herzlich zum erfolgreichen Abschluss. Die Land- und Ernährungswirtschaft ist in ständigem Wandel (Stichwort Digitalisierung/Smart Farming). Gerade im Aargau mit seiner vielfältigen Land- und Ernährungswirtschaft hat das fachliche Up-to-date-Sein eine noch grössere Bedeutung als anderswo, bemerkte Dieth. Aus diesem Grund lege ich Ihnen den Grundsatz des lebenslangen Lernens ans Herz. Nutzen Sie das Weiterbildungsangebot an unserem Aargauer Kompetenzzentrum für Landwirtschaft, Hauswirtschaft und Ernährung. Die Qualität der Ausbildungen an der Liebegg ist hervorragend und bis weit über die Kantonsgrenzen hinaus bekannt, motivierte Dieth die Absolventen. Ganz besonders möchte Markus Dieth zur Teilnahme an den Open Farming Hackdays vom 3. bis 4. September 2021 an der Liebegg motivieren. Markus Dieth animiert die Anwesenden, sich challengen zu lassen und Ideen für digitale Lösungsansätze und Innovationen in der Land- und Ernährungswirtschaft der Zukunft einzubringen.
Im Namen der Schulkommission überbrachte Präsident Christian Glur den Absolventen die besten Glückwünsche und Gratulationen zum erfolgreichen Berufsabschluss. Für mich persönlich ist klar, dass sich die Landwirtschaft dauernd weiterentwickeln muss, damit das Vertrauen der Bevölkerung hoch bleibt, wie es heute ist, meinte Glur. Damit dies auch in Zukunft so sein wird, sind wir auf gut ausgebildete und motivierte Berufsleute angewiesen. Es bereitet mir grosse Freude, zu sehen, dass dies im Aargau der Fall ist und wir mit Stolz in die Zukunft blicken können, schilderte Glur. An dieser Stelle motivierte Glur die Absolventen, sich stetig weiterzubilden und im gesellschaftlichen Leben einzubringen. Denn die Herausforderungen, welche wir alle gemeinsam zu meistern haben, werden nicht weniger, sondern setzen eine gute Aus- und Weiterbildung voraus, appellierte Glur.
Zum Abschluss der Veranstaltung überbrachte auch Christoph Hagenbuch, Präsident des Bauernverbandes Aargau, den Absolventen die besten Glückwünsche. Hagenbuch motivierte die jungen Berufsleute, nach der Grundausbildung den Blick auch über die Ackerfurche hinauszuwerfen. Denn die Landwirtschaft ist eingebunden in ein Umfeld aus Politik und Gesellschaft. Diese Schnittstellen gilt es zu pflegen, um die Landwirtschaft aktiv mitgestalten zu können. Zum Schluss dankte Hagenbuch den Absolventen nochmals ausdrücklich, dass sie sich für den besten und vielfältigsten Beruf entschieden haben!
Reto Spörri, LZ Liebegg