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Leserbeitrag NWCH
Uneingeschränkte Freude am Gesang zelebrierten im Mai, aufgeteilt auf zwei Wochenenden, insgesamt 333 Chöre am Schweizer Gesangsfestival im st.-gallischen Gossau. Mit dabei mit zwanzig Sängerinnen und sieben Sängern war auch der Ad hoc-Chor Urdorf. Ein Vorbereitungsteam hatte für seine Singkolleginnen und -kollegen gleich ein dreitägiges Festprogramm erarbeitet, das viel Gesang und Abwechslung bot.
Eine mit Spannung erwartete Herausforderung bildete gleich nach der Anreise das Singen vor Experten. Dabei beglückten sich in einer Kirche vier Chöre gegenseitig mit je drei Liedervorträgen, die anschliessend von Fachleuten kritisch besprochen wurden. Da an diesem Anlass die Begeisterung vor der gesanglichen Perfektion Priorität hatte, wurde auf Punkte und Ranglisten verzichtet. So konnte auch der Urdorfer Chor mit einer gewissen Lockerheit auftreten. Den Anfang machte das wehmütige Guggisberglied, gefolgt vom nicht minder melancholischen Song «Weit, weit weg» von Hubert von Goisern. Das Schlussfeuerwerk bildete dann das heitere Quodlibet «Uf de Bärge», in das verschiedene volkstümliche Lieder verwoben sind. Alle drei Werke boten viel Raum für Gestaltungsmöglichkeiten, welche die Dirigentin Géraldine Marmier überzeugend ausnützte. Ihr engagiertes Dirigat übertrug sich voll auf den Chor, der die den Liedtexten entsprechenden Stimmungen auf berührend-dramatische Weise aufzunehmen wusste. Kein Wunder, war im anschliessenden Gespräch auch der Experte von der Darbietung angetan. Er hob vor allem auch die ansteckend-freudige Ausstrahlung der Sängerinnen und Sänger hervor. Gegen die Tendenz des Chors, während des A-cappella-Gesangs in der Tonhöhe zu sinken, hatte er ein paar praktische Tipps auf Lager.
Gesungen hat der Ad hoc-Chor Urdorf während seiner drei Gossau-Tage aber nicht nur vor Experten, sondern auch auf einer der «Singinseln» (Plätze, die mit Podesten ausgestattet waren) sowie in einem Altersheim. Dazu genoss man aber auch immer wieder den Gesang anderer Chöre, sei es an Festkonzerten oder bei den Singinseln.
Ein besonderes Highlight war der Workshop «Circle Songs» mit Martin O., einem landesweit bekannten Stimmakrobaten. Er inspirierte die Teilnehmenden dazu, Melodiephrasen mit eigenen Klängen und Geräuschen zu «veredeln» und nach und nach auch abzuwandeln. Durch das aufmerksame Aufeinander-Eingehen entstanden so faszinierende Klanggebilde, die alle begeisterten.
Viel Freude bereitete auch die Unterkunft im Hotel Rössli im ländlich-idyllischen Tufertschwil im Untertoggenburg, das der Chor jeweils auf einer 17 km langen Carfahrt erreichte. Eine abwechslungsreiche Wanderung in der hügeligen Umgebung des winzigen Dörfchens rundete das dreitägige tolle Gruppenerlebnis ab.
Die nächsten Auftritte des Ad hoc-Chors Urdorf finden dann wieder in heimischen Gefilden statt. Am 20. Juni führt der Chor in den Siedlungen Untermatt (19.30 Uhr) und Moosmatt (20.30 Uhr) einen Hofgesang durch, und am 18. November folgt zusammen mit dem Jodelklub «Echo vom Hasenberg» ein Konzert in der neuen reformierten Kirche (20 Uhr).
Toni Blaser
Legenden zu den Bildern:
Bild 1: Der Ad hoc-Chor Urdorf nach seinem gelungenen Vortrag vor Experten.
Bild 2: Viel Spass auf einer der Singinsel am Schweizer Gesangsfestival in Gossau.
Bild 3: Das Singen im Alterszentrum «Sana Fürstenland Schwalbe» bereitete allen viel Freude.
Bild 4: Zur Abwechslung eine Wanderung rund um Tufertschwil: Welcher Hügel ist das Hörnli?