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Leserbeitrag NWCH
Die heftig geforderte Zugabe und ein langer Schlussapplaus zeigten es deutlich: Die Sängerinnen und Sänger des Ad-hoc-Chors Urdorf und des Jodelklubs Echo vom Hasenberg hatten sich so richtig in die Herzen der rund 200 Besucherinnen und Besucher gesungen.
Die beiden Chöre hatten sich vor vier Jahren am Freiamt-/Hasenberg-Sängertag in Rudolfstetten kennen gelernt. Nach den Liedervorträgen kam man damals in der Festwirtschaft zufälligerweise nebeneinander zu sitzen und erfreute sich gegenseitig so lange mit Gesängen, bis die Idee aufkam, man könne doch mal ein gemeinsames Konzert auf die Beine stellen. Bis es dann aber endlich dazu kam, musste zuerst noch die Covid-Pandemie mit den rigorosen Einschränkungen für Chöre überstanden werden.
Endlich aber standen sie nun am 18. November in der neuen reformierten Kirche Urdorf unter dem Motto «Schwiizer Lieder» gemeinsam vor einer erwartungsfrohen Zuhörerschaft. Abwechslungsweise und am Schluss auch gemeinsam zauberten die beiden Chöre, immer wieder von neuem angespornt durch kräftigen Applaus, hochstehende Gesangskunst auf die Bühne. Der Ad hoc-Chor sang Lieder in allen vier Landessprachen, alle auswendig, selbst «Chara lingua dalla mamma», die inoffzielle Hymne der Engadiner und Münstertaler Rätoromanen mit ihren drei Strophen. Géraldine Marmier brachte dabei mit ihrem engagierten Dirigat viel Dynamik in die Lieder. So schwankte etwa die Stimmung im bekannten Guggisberglied gut hörbar zwischen leidenschaftlicher Hoffnung auf Liebesfreude und beklemmender Niedergeschlagenheit, als schliesslich für das enttäuschte Vreneli eine Welt zusammenbrach.
Auch der Jodelklub mit Schang Jud als musikalischem Leiter erzählte mit seinen Lieder so manche Geschichte, dies meist mit Themen aus dem Bergleralltag. Die schönen, vielstimmigen Grundklänge, überlagert von den glockenreinen Stimmen der drei Jodlerinnen, hatten stets Hühnerhauspotenzial. Inhaltlich ging es aber nicht nur um das heile Bergweltleben; auch Stücke besinnlicheren Inhalts, wie etwa «Abschied», hatten im abwechslungsreichen Programm, zu dem im Übrigen auch zwei Jutze gehörten, ihren Platz.
Als am Ende die beiden Chöre aus fünfzig Kehlen das Quodlibet «U de Bärge» und den Ohrwurm «Dini Seel echli la bambele» erschallen liessen, war dies das imposante Schlussfurioso eines überaus gelungenen Konzerts.
Bilder: Tamàs Bondàr
1. Der Ad-hoc-Chor Urdorf unter der Leitung von Géraldine Marmier begeisterte mit Liedern aus allen Schweizer Sprachregionen
2. Singen aus voller Brust: Sängerinnen und Sänger des Ad hoc-Chors Urdorf
3. Für das Schlussfurioso sorgten der Ad hoc-Chor Urdorf und der Jodelklub Echo vom Hasenberg unter der Leitung von Schang Jud gemeinsam