Die 40. Austragung des «Belchen Cup» geht mit dem Finalsonntag zu Ende. Das Fazit des OK und der Turnierleitung ist durchwegs positiv. «Petrus ist definitiv ein Belchner!» Diese Aussage darf nach den letzten (fast) regenfreien 10 Turniertagen durchaus gemacht werden.
Der Sommer 2021 hat sich bekanntlich bisher noch nicht von der uns erhofften Seite gezeigt. Unbeständig, regnerisch und kühl war es während der letzten Wochen in unserem Land. Entsprechend haben sich die Verantwortlichen des «Belchen Cup», welcher zum 40. Mal ausgetragen und auf der schönen Tennisanlage «im Gnöd» in Hägendorf durchgeführt wird, berechtigte Sorgen um dieses nicht beinflussbare Thema gemacht. Nachdem der Start in das Turnier am Donnerstag, 05. August 2021, regenfrei gelungen war und man sich am ersten Turniersamstag mit einer massiven Gewitterfront auseinanderzusetzen hatten, zeigten sich die äusseren Bedingungen fortan, fast immer, von Ihrer schönen und immer wärmeren Seite.
Bis auf zwei kleine Regenintermezzos am Samstag, 14. August, und dem darauffolgenden Final-Sonntag, konnte der Spielbetrieb ohne weitere Unterbrechungen und unter gütiger Mithilfe des erwähnten «Petrus» durchgeführt werden. Kein einziges Spiel musste in die Halle verlegt werden. Es wurde sommerlich warm und der Sonnenschutz war zum Glück der begehrtere Artikel als der Regenschirm!
Der Topfinal mit den Oltner «Tennislegenden» / Christian Wyss (R1) wurde vom «Altmeister» Christoph Kuhn (R4) richtig gefordert!
Die Herren-Aktive Konkurrenz R1/4 wurden von den beiden erwähnten Oltnern dominiert. Mit einer R4 Klassierung hat das Tennis von Kuhn allerdings absolut nichts zu tun. Das stellte der grossgewachsene Tennishüne spätestens gegen den für den TC Aarau spielenden Arturo Roth (R2) unter Beweis. Nach anfänglichen Problemen mit dem druckvollen Spiel des doch einige Jahre jüngeren Roth, kam Kuhn immer besser ins Spiel. Mit dem entscheidenden Break zur richtigen Zeit gewann Kuhn den zweiten Satz und liess sich den Sieg im Dritten dann nicht mehr nehmen.
Wyss seinerseits hatte mit seinen Gegnern keine Mühe. Nach einem deutlichen Sieg gegen den TCB Topjunior Elia Lauper (R2) gelang es Manuel Güdel (R3), den ehemaligen N-Spieler, zumindest im 2. Satz, mehr zu fordern, als es Wyss lieb war. Mit 6-1 und 6-4 war der Erfolg dann schlussendlich aber doch deutlich.
Das Finalspiel war anfänglich eine deutliche Angelegenheit zu Gunsten von Christoph Kuhn. Mit 6-2 behielt er im Startdurchgang die Oberhand. Nach einer längeren Regenunterbrechung kam Wyss deutlich besser aus den Startlöchern und sicherte sich den zweiten Satz gleich mit 6-1. Der entscheidende Umgang war hart umkämpft und mit tollen Ballwechseln gespickt. Das Verdikt: 6-4 zu Gunsten von Wyss und somit war die von seinem Anhang umjubelte Titelverteidigung perfekt!
Grasshoppers gegen FC Basel!!
Das Finalspiel der Herren Aktive Konkurrenz R5/9 war auch ein Aufeinandertreffen zweier Fussball Teams. Auf der einen Seite der eingefleischte GC-Fan und TCB Spieler Silvan Oeggerli (R5) und auf der anderen der FC Basel Sympathisant Samuel Angst (TC Casino Basel / R6). Wie ein «Aufsteiger» spielte Oeggerli im Rahmen des Turniers nicht. Zwar musste er sowohl gegen Niklas Ulrich aber auch gegen Yannick Däppen (bei TC Belchen) kämpfen, behielt aber immer die Oberhand. Samuel Angst spielte quasi wie ein «Meister». Als ungesetzter R6 Akteur schlug er die Nummer 2 des Turnieres überragend klar mit 6-2 / 6-2 und liess auch gegen den routinierten Tobias Müller nichts anbrennen. Schlussendlich behielt der FC Basel das bessere Ende für sich. Angst siegte gegen Oeggerli deutlich mit 6-1 und 6-2. Ob es in der Fussballsaison auch so klar aussieht, wird sich zeigen.
Lucas Helbling überragend!
Das Jungsenioren Turnier R1/4 wurde von Lucas Helbling (R3) fast nach Belieben dominiert. Da nur 4 Teilnehmer an den Start gingen, wurde die Konkurrenz in Gruppenspielen ausgetragen. Mit 6-0 Sätzen und 37-17 Games gab es keinen Zweifel, wer hier der Meister der Klasse war. Einen epischen «Fight» gab es indessen im Spiel zwischen Yvan Grepper und Fabio Mutti (beide R4). Über fast 3 Stunden jagten sich die beiden Kontrahenten über den «Bitz». Es war ein munteres «Auf und Ab» und wer schlussendlich den Sieg nach Hause bringen würde, war nicht abschätzbar. Nachdem Mutti im dritten Satz beim Stande von 5:3 einen Matchball nicht verwerten konnte, kam Grepper etwas später beim Spielstand von 6-5 zu seinen Gunsten ebenfalls zu einem Matchball. Auch diese Chance blieb ungenützt und somit entscheid das Tie-Break über Sieg oder Niederlage. Der Einheimische Grepper zeigt in dieser Phase ein wenig mehr «Mut zum Risiko» und konnte nach dem erfolgreichen Tie-Break die Arme in die Höhe strecken!
Bei den Jungsenioren R5/9 gelang es dem für den TC Olten spielenden Marc Hall (R6), im Halbfinal den starken Dulliker André Boppart in die Knie zu zwingen. Mit 6-4 im dritten Satz behielt er in diesem spannenden Spiel die Oberhand. Ebenfalls den Finaleinzug schaffte der bereits einmal erwähnte Tobias Müller. Ihm gelang in der Vorschlussrunde ein Sieg über den Belchner Marc Baumgartner. Mit der sogenannten «Höchststrafe» wurde Baumgartner im dritten Satz abgefertigt. Der für den TC Küttigen spielende Müller ist mit der aktuellen Klassierung (R7) deutlich unterklassiert und somit war das Finale eine spannende Affiche, bei welcher jeder Ausgang möglich schien. Der Nummer-1-Bezwinger Müller sicherte sich den Startsatz furios mit 6-1 und war auf dem Weg zum Titel. Hall schlug aber zurück und Müller baute im selben Ausmass ab. Mit 6-4 und 6-2 gingen die weiteren Sätze zu Gunsten des TC Olten und somit der Turniersieg an Marc Hall!
Im Senioren-Topturnier R2/5 konnte der Final leider nicht ausgetragen werden. Alain Vorpe (R2) musste gegen die Nummer 2 Serge Lutgen (R2) verletzungsbedingt forfait erklären. Die Spannung wäre bei diesem Aufeinandertreffen gross gewesen. Man ist im Interclub Mannschaftskollege und kennt sich entsprechend gut. Lutgen präsentierte sich im Belchen von seiner ganz starken Seite und gab in 2 Spielen nur 1 Game (!!) ab.
«Spanischer» Sieg bei den Senioren!
Die Seniorenkonkurrenz 45+ R5/9 war mit 22 Nennungen das grösste Tableau. Der als Nummer 1 gesetzte, gebürtige Spanier, Antonio Garcia, zeigte in den ersten beiden Spielen keine Schwäche und gewann jeweils klar. Dann kam mit Hans Reinle eine hohe Hürde und Garcia zog mit 4-6 und 4-6 den Kürzeren. Er «profitierte» dann vom einem W.O. von Reinle und zog somit trotzdem ins Finale ein. Ihm gegenüber stand der altbekannte Belchner Martin «Dinu» Burkhard. Seinen härtesten Widersacher auf dem Weg in die Schlussrunde fand er in der Turnier Nummer 2 Martin Vögeli. Nach klar gewonnenem Startsatz musste er den zweiten Satz dem Oltner überlassen. Schlussendlich gewann der Hägendörfer jedoch den Entscheidungssatz mit 6-3. Das angesprochene Finale war ein Spiel auf Augenhöhe. Garcia konnte im ersten Satz beim Stand von 6-5 zum Satzgewinn aufschlagen. Burkhard schlug aber zurück und erkämpfte sich die Satzführung im Tie-Break. Im Zweiten verlor Burkhard, sichtlich handicapiert, 3-6 und musste anschliessend verletzungsbedingt W.O. geben.
Ein Mümliswiler in Hägendorf!
Die Konkurrenz bei den Herren 55+ gewann mit Peter Ackermann ein Spieler des TC Mümliswil. Sein Finalgegner Urs Jehle (TC Gelterkinden / ebenfalls R5) gewann den ersten Satz mit 6-4 und musste den zweiten jedoch mit demselben Resultat Ackermann überlassen. Leider ging es für Jehle, aufgrund einer wieder aufgebrochenen Zerrung, dann nicht mehr weiter und er musste für den dritten Satz W.O. erklären.
Bei den Senioren 65+ R7/9 kam es zum Finale zwischen dem Hägendörfer André von Wartburg und dem für den TC Rankhof spielenden Helmut Seitzl. Beide gingen ohne Satzverlust in das «Endspiel». Dort behielt der stark aufspielende Seitzl mit 6-2 und 6-3 das bessere Ende für sich.
Die Konkurrenz 65+ R5/7 gewann mit Albin Oeggerli ein «Belchner» und der Vater vom im Bericht bereits erwähnten Silvan Oeggerli. Mit zwei Finalteilnahmen sind die Oeggerlis die erfolgreichste Familie am diesjährigen Belchen Cup!
Das Damenturnier 30+ R2/5 wurde in einer Gruppe ausgespielt. Die Partien waren zum Teil hochdramatisch und spannend. Besonders zu erwähnen gilt es das Spiel zwischen Andrea Thomann-Poggio (R3) und Janine Bernasconi-Schefer (R5). Beim Spielstand von 5-0 im dritten Satz zu Gunsten von Bernasconi, hätte auf der Tennisanlage wohl Niemand mehr auf Andrea Thomann gesetzt. Mit zunehmender Dauer kam sie jedoch näher und näher. Beim Stand von 3:5 sah sich einem Matchball gegenüber. Es gelang ihr jedoch tatsächlich das Ruder noch herumzureissen und den Sieg mit 7-5 sicherzustellen.
Das letzte Gruppenspiel zwischen Bettina Berger und Andrea Thomann-Poggio (beide R3) war dann gleichzeitig auch das «Finale». Sie gingen mit jeweils 3 Siegen im Gepäck auf den Platz. Thomann war jedoch an diesem Tag chancenlos und musste die Überlegenheit von Berger mit 1-6 und 3-6 zur Kenntnis nehmen.
Starkes «Belchen Doppel»
Die Herren-Doppel-Konkurrenz war eine Beute von Rolf Schneider und Dario Piffaretti. Die beiden Lokalmatadoren liessen im Finale den starken Dullikern André Boppart und Philipp Reinmann keine Chance und siegten stilsicher mit 6-3 und 6-2! Das Doppelturnier war mit 9 Paarungen gut besetzt und bot das eine oder andere tolle Spiel. Eine sehr gute Werbung für das interessante Doppelspiel.
Bei wie erwähnt mehrheitlich prachtvollem Sommerwetter ging somit der 40. Belchen Cup zu Ende. Es bliebt die Freude und Erkenntnis, dass auch regionale Tennisturniere den Zuschauern immer wieder tolle sportliche Leckerbissen bieten und Qualität definitiv vor Quantität kommt. Mit 115 Nennungen war die diesjährige Austragung kein Rekordturnier. Was aber auf und neben dem Platz geboten wurde, darf sich sehen lassen.
«Nach dem Turnier ist vor dem Turnier.» Somit wird die Planung für die Durchführung 2022 schon bald wieder aufgenommen und der Durchführung mit Freude entgegengeblickt.
Olten, 15.08.2021
Verfasst durch A. Rogenmoser / TC Belchen Hägendorf