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Leserbeitrag
Die reformierte Kirchenpflege informierte gestern an einem Informationsabend über die Immobilienstrategie. Trotz Corona kamen ca. 80 Interessierte und bekamen Informationen aus erster Hand.
In dem von März auf Oktober verschobenen Informationsabend präsentierte die Kirchenpflege die «Immobilienstrategie 2030», die aufgrund eines zweijährigen Analyse- und Entwicklungsprozesses erarbeitet worden war. Zunächst präsentierte Pfr. Lutz Fischer-Lamprecht aktuelle Zahlen zur Mitgliederentwicklung und den Finanzen und erläuterte exemplarisch zwei Megatrends, die für diese Entwicklungen verantwortlich sind. Danach erläuterte Ralph Frei, Präsident der Kommission «Fachplanung Bauten», das Vorgehen. Zunächst waren alle Liegenschaften hinsichtlich des baulichen Zustands und möglichen Verwendungen erfasst worden. In einem Workshop wurde der minimale Raumbedarf erarbeitet, der für die Kirchgemeinde zur Erfüllung ihrer Aufgaben notwendig ist. Anschliessend gab die Kirchenpflege auf Antrag der Kommission für die Areale in Neuenhof und Wettingen jeweils eine Machbarkeitsstudie in Auftrag, letztere gemeinsam mit der Gemeinde Wettingen. Diese hatte im Blick auf den Raumbedarf der Schule Altenburg bei der Kirchenpflege eine Anfrage hinsichtlich der Unterbringung von Kindergärten, Tagesstrukturen und Schulräumen auf dem Kirchenareal platziert.
Margrit Wahrstätter, Präsidentin der Kirchenpflege, erläuterte der Versammlung, wie die Kirchenpflege aus den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie das geeignetste Projekt auswählte. Für beide Areale wurde der jeweilige Favorit einstimmig gekürt. Der beratende Architekt, Alfred Kölliker aus Mülligen, stellt die Favoriten der Machbarkeitsstudien vor. Die Kirchgemeindehäuser in Wettingen und in Neuenhof sollen demnach rückgebaut werden, da die vorhandenen Flächen im Unterhalt teuer sind, im vorhandenen Umfang nicht mehr benötigt werden und ein hoher Sanierungsbedarf besteht. In Neuenhof ist bei der Gemeinde eine Umzonung zu beantragen, um eine Überbauung mit 40 Wohnungen realisieren zu können. In Wettingen könnte entlang der Lägernstrasse ein neues, kleineres Kirchgemeindehaus gebaut werden, so dass der Bereich nördlich der Kirche der Gemeinde für Schulräume zur Verfügung gestellt werden könnte. Ein Landverkauf ist in der Strategie der Kirchenpflege nicht vorgesehen, sondern eine Abgabe des Landes im Baurecht.
Die Vorschläge wurden von den Kirchgemeindemitgliedern sehr positiv entgegengenommen, wenn auch mit etwas Wehmut. Hinterfragt wurde vor allem die Gemeinnützigkeit, die beim Bauprojekt in Neuenhof laut Strategie vorgesehen ist und ob man nicht selbst die Wohnungen bauen und vermieten wolle, statt das Grundstück einer Wohnbaugenossenschaft zur Verfügung zu stellen. Beim Projekt in Wettingen stellten Zuhörer die Frage, was wäre, wenn die Gemeinde für den Schulraum im Altenburg eine Lösung finden würde, bei der sie kein Land von der Kirchgemeinde braucht. Alfred Kölliker wies in seiner Antwort darauf hin, dass eine Lösung analog zu der in Neuenhof möglich wäre, also ein Antrag auf Umzonung und die Errichtung von Wohnungen.