Wandertipp: Steil hinab nach Brülisau

Diese anspruchsvolle Wanderung beginnt für einmal hoch oben bei herrlicher Aussicht und führt über steile Wege zurück ins Tal.

Text und Bilder: Marco Cappellari
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Die Wanderung im Überblick

Start und Ziel: Talstation Seilbahn, Brülisau
Strecke: 12,4 Kilometer
Wanderzeit: 4 Stunden
Aufstieg: 343 Meter
Abstieg: 1209 Meter
Ausrüstung: gutes Schuhwerk, nicht für Kinderwagen geeignet
Gaststätten: Drehrestaurant Hoher Kasten, Brülisau, täglich während des Seilbahnverkehrs geöffnet;
Berggasthaus Stauberen, Frümsen, täglich geöffnet
Parkplätze: bei der Talstation in Brülisau
Öffentlicher Verkehr: mit dem Zug über Appenzell oder Herisau nach Weissbad, mit Bus nach Brülisau
Kartenmaterial: 1:25000, Blatt 1115 Säntis

1 Talstation Brülisau

Für die Anreise stehen an der Talstation der Seilbahn in Brülisau Parkplätze zur Verfügung. Parkplatzeinweiser zeigen den Weg. Wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, kann von St.Gallen aus mit dem Zug über Appenzell oder über Herisau nach Weissbad reisen. Von dort aus geht es weiter mit dem Bus nach Brülisau. Bevor die Wanderung richtig beginnen kann, geht es mit der Seilbahn auf den Hohen Kasten auf 1791 Meter über Meer. Von hier aus beginnt der 1200 Höhenmeter umfassende Abstieg zur Talstation. Das steile Abwärtsgehen ist nicht für jeden geeignet. Insbesondere Wanderer mit Knieproblemen sollten die Strecke lieber in umgekehrter Richtung wandern. Aber auch in dieser Richtung ist die Wanderung mit über einem Kilometer Höhenunterschied anspruchsvoll.

2 Hoher Kasten

Die achtminütige Fahrt mit der Seilbahn endet in einem in den Berg gehauenen Tunnel, an dessen Ausgang eine grossartige Aussicht ins Rheintal wartet. Das bekannte Drehrestaurant Hoher Kasten, dessen Speisesaal sich fortwährend langsam um 360 Grad dreht, bietet eine erste Möglichkeit zur Verpflegung. Eine Stärkung ist angesichts der bevorstehenden Anstrengung keine schlechte Idee. Vom Aussichtsplateau aus geht es einmal um den Gipfel herum und schliesslich weiter über einen beeindruckenden Höhenweg in Richtung Stauberen. Der steile – und mitunter rutschige – Weg bietet immer wieder spektakuläre Panoramen, erfordert aber unbedingt gutes Schuhwerk. Kleine Kinder sind besonders zu beaufsichtigen. Für Kinderwagen ist die Route gänzlich ungeeignet.

3 Stauberen

Nähert man sich dem Gasthaus unterhalb der Stauberenkanzel, führt der Weg wieder aufwärts bis fast auf die Höhe des Hohen Kastens. Spätestens hier empfiehlt sich eine ausgiebige Stärkung. Auch von hier aus hat man eine tolle Aussicht auf das Rheintal. Der Blick reicht nicht nur bis ins gegenüberliegende Vorarlberg und nach Liechtenstein, sondern bis zur Kantonsgrenze zwischen St.Gallen und Graubünden. Doch auch falls Hochnebel die Sicht versperrt, lohnt sich der Aufstieg zum 1751 Meter hohen Aussichtspunkt unterhalb der Stauberenkanzel, die nochmals 90 Meter höher liegt. Der Nebel zieht dann äusserst malerisch vom Rheintal hoch über den Gebirgskamm. Das Gasthaus Stauberen ist durch eine Seilbahn mit Frümsen und damit dem Rheintal verbunden.

4 Plattenbödeli

Hinter dem Gasthaus Stauberen beginnt einer der steilsten Streckenabschnitte dieser Wanderung. Über felsiges Gelände nähert man sich dem Sämtisersee, der besonders an heissen Sommertagen eine willkommene Abkühlung verheisst. Unterwegs weiden äusserst fotogene Kühe (siehe Bild). Wer mehr Zeit hat, kann in südwestlicher Richtung den Fählensee erreichen, wo sich auf der Alp Bollenwees ein weiteres Gasthaus befindet. Diese Wanderung führt allerdings nicht zum Fählensee, sondern östlich oder westlich um den Sämtisersee herum. Auf der anderen Seite, am Anfang des Brüeltobels befindet sich das Berggasthaus Plattenbödeli. Ganz in der Nähe liegt die Kapelle Maria Heimsuchung vor idyllischer Kulisse von Bäumen umsäumt.

5 Talstation Brülisau

Dem Brüelbach entlang geht es nun durchs Brüeltobel hinunter ins Tal. Kurz vor Schluss der Wanderung verlangt das steile Tobel den Wanderern nochmals einiges ab, zumindest den Ungeübteren. Das schattige Tobel schützt allerdings vor starker Sonneneinstrahlung, so dass es nicht zu heiss wird. Am Ende des Tobels lichtet sich der Wald und das letzte Teilstück führt noch einige paar hundert Meter ebenerdig zurück zum Startpunkt der Wanderung bei der Talstation der Seilbahn in Brülisau.

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