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Leben
Die Suche nach dem perfekten Selfie nimmt zuweilen bizarre Züge an. Meldungen zu Todesfällen als Folge von Selfies gibt es etliche. Eine Studie des «Journal of Family Medicine and Primary Care» hat nun untersucht, für wie viele Todesfälle Selfies verantwortlich sind.
Zu diesem Zweck haben die Forscher englischsprachige Medien im Zeitraum von 2011 bis 2017 untersucht. Dabei suchten sie gezielt nach Begriffen wie «Selfie Deaths», «Selfie Accidents» und ähnlichem.
Insgesamt fanden die Forscher 259 Fälle, in denen die Fotografierenden zu Tode kamen. Die vier wichtigsten Erkenntnisse:
Nach Indien mit 159 Toten hat der Studie zufolge Russland die meisten Toten zu beklagen. Allerdings mit grossem Abstand: In Russland gab es in sechs Jahren 16 Todesfälle. Auf Russland folgen die USA (14 Tote) und Pakistan (11 Tote).
Etwa drei Viertel der Toten waren männlich. Die Forscher führen dies hauptsächlich darauf zurück, dass Männer anscheinend eher riskante Selfies machen.
Das Vorurteil, dass vor allem junge Leute Selfies machen, scheint sich zu bestätigen. 50 Prozent der Toten waren in ihren 20ern, der Median lag bei knapp 23 Jahren.
Am meisten Menschen starben durch Ertrinken. Dabei wurden Fälle berücksichtigt, bei denen die Leute etwa von Bord eines Schiffes fielen. Danach folgen Verkehrsunfälle und Stürze.
Die Studie hat allerdings ihre Schwächen. Wie bereits erwähnt, wurden nur englischsprachige Medien untersucht. Die Forscher schreiben selbst, dass von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei. Laut den Studienautoren kommt hinzu, dass in Medienberichten zu Verkehrsunfällen nicht immer auf die Verbindung mit Selfies hingewiesen wird, da man Nachahmungen verhindern will.
Die Forscher empfehlen als Gegenmassnahme, mehr Selfie-Verbotszonen einzurichten – gerade an gefährlichen touristischen Orten. (jaw)