Leser F. K. aus Rorschach möchte wissen, wieso einige Tiere Organe oder gar ganze Körperhälften regenerieren können, und andere nicht.
Nicht nur Eidechsen, auch uns Menschen wächst vieles in unserem Körper wieder nach. Zwar keine Finger, aber wir verlieren täglich etwa 300 Millionen tote Hautzellen, die durch neue ersetzt werden. Viele Gewebe erneuern sich ständig, auch das Blut, der Darm und die Leber. Haare, Nägel und Knochen werden ersetzt. Auch das Ohrstecker-Loch wächst wieder zu. Ein Trost für die Älteren: Das meiste an unserem Körper ist weniger als zehn Jahre alt.
Verantwortlich dafür sind die Stammzellen, die immer teilungsfähig bleiben und sich dadurch immer wieder erneuern. Noch mehr Potenzial zur Erneuerung haben die embryonalen Stammzellen wenige Tage nach der Befruchtung.
Säugetiere wie wir sind aber keine Meister der Regeneration. Das sind die Pflanzen, die beinahe aus lauter Stammzellen bestehen. Die Zellpflanzen können sich wieder in multipotente Stammzellen zurückverwandeln, also in nicht spezialisierte Stammzellen. Schneidet man eine Pflanze ab, wachsen ihr im Wasser stehend Wurzeln nach.
Aber auch im Tierreich gibt es grosse Regenerationskapazität. Vor allem beim Axolotl. Schneidet man dem mexikanischen Lurch ein Bein ab, wächst dieses wieder nach. Auch Teile des Hirns und Herzens regenerieren. Unter den höheren Wirbeltieren ist das aber einzigartig. Unser menschlicher genetischer Bauplan sieht eine solch starke Regeneration leider nicht vor.
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