Gässli Film Festival
Regisseur Giacun Caduff holt Oscar-Prominenz ins Gerbergässlein

Die US-amerikanische Produzentin Christine Vachon kommt nach Basel

Mélanie Honegger
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Christine Vachon

Christine Vachon

bz Basel

Aller guten Dinge sind drei. Zweimal hatte es Regisseur und Festivalleiter Giacun Caduff bereits versucht, dieses Jahr klappt es nun endlich: Das Gässli Film Festival landet für seine elfte Ausgabe einen Coup und holt die US-amerikanische Filmproduzentin Christine Vachon nach Basel.

Die New Yorkerin hat mit ihrer Produktionsfirma «Killer Films» in der Vergangenheit bei zahlreichen ausgezeichneten Filmen mitgewirkt. 2000 wurde das Drama «Boys Don’t Cry» mit Hilary Swank in der Hauptrolle mit dem Oscar prämiert, 2015 war es «Still Alice» mit Julianne Moore. Die Liste der erfolgreichen Vachon-Produktionen liesse sich problemlos verlängern.
In Basel zeigen Caduff und sein Team die Filme «Colette», «Still Alice», «Velvet Goldmine», «Carol» und «One Hour Photo». Wie bereits letztes Jahr wird auch das Baselbiet ins Festival eingebunden. Das Regio Special beinhaltet Vorführungen in Liestal, Gelterkinden und Allschwil, anschliessend wird Vachon in Basel für eine Nachbesprechung anwesend sein.

Die Filmproduzentin gilt als Vorreiterin der Gleichberechtigung in der Filmszene. Diversity und Inclusion – Vielfalt und Integration – sind denn auch die Schwerpunkte des diesjährigen Festivals. Nicht nur die Rolle der Frau in der von Männern geprägten Filmwelt, auch die Repräsentation ethnischer und sexueller Minderheiten soll thematisiert werden.

Gezielte Nachwuchsförderung

Trotz renommiertem Besuch aus dem Ausland: Elementarer Teil des Festivals bleiben die verschiedenen Kurzfilmwettbewerbe, für welche mehr als 500 Eingaben eingereicht wurden. Für die meisten Kategorien sind zwar auch internationale Beiträge möglich, doch gerade die regionale Filmszene soll gezielt gefördert werden. Mit Workshops und dem Nachwuchspreis für junge Talente aus der Region möchten Caduff und Co-Leiterin Laura Frei die Möglichkeit schaffen, Erfahrungen zu sammeln. Noch nie hätten so viele junge Basler Filmschaffende ihre Filme für den Wettbewerb eingereicht wie dieses Jahr.

Seit März dieses Jahres bietet der «Verein für die Förderung der Begeisterung am bewegten Bild», unter dessen Schirmherrschaft das Festival stattfindet, zudem auch ein Stipendium für nationale und internationale Filmschaffende unter 35 Jahren an. Jeweils für drei Monate können die Gäste in einem Residenzzimmer im obersten Stock des Filmhauses im Gerbergässlein wohnen. Und auch bei der Gestaltung der Festivalplakate durfte der Nachwuchs ran: Entworfen wurden sie von zwei Studierenden der Basler Hochschule für Kunst und Gestaltung.

Gässli Film Festival, 26.8.-1.9., www.gässlifilm.ch