«Wir haben mehr erwartet»

Erneut trommelten die Veranstalter die Liebhaber der harten Musik nach Huttwil zum Mätteli Open Air. Trotz guter Organisation blieb der diesjährige Ansturm aber aus.

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Solothurner Zeitung

Alexandra Kampe

Bässe, begleitet von Headbanging und schweisstreibenden Bühnenauftritten, hallten durch das beschauliche Huttwil. Die Veranstalter des Mätteli Open Airs gründeten letzten Oktober den Verein «Mätteli Events», damit die Fans von Hardrock und Heavy-Metal-Musik auch hier auf ihre Kosten kommen würden.

Doch am Freitag erschienen bloss 300 Besucher - 500 weniger als im Vorjahr. «Wir haben mehr erwartet», sagte Martin Gerber, Präsident von «Mätteli Events», dem Verein zur Musik- und Kulturförderung. «Der Samstag war zwar besser, doch die Besucherzahlen vom letzten Jahr konnten wir leider nicht toppen.» Im vergangenen Jahr strömten an beiden Tagen um die 1800 Besucher auf das Open-Air-Gelände.

Jungen eine Plattform bieten

Ein Reinfall war die zweite Ausgabe des Festivals trotzdem nicht. Die Stimmung unter den Gästen war ausgelassen, und das Wetter war zumindest am Samstag gut. An den zwei Tagen spielten 13 Bands auf. Die musikalische Bandbreite erstreckte sich von Hardrock über Heavy Metal bis hin zu Punk- und Indie-Rock. Abwechslung war den Veranstaltern wichtig. «Die Bands konnten sich auf der Community-Plattform ‹MySpace› bewerben. Wir haben dann ausgesucht, wer zu uns passt und hier auftreten darf», sagte Bandbeauftragter Philippe Ryser. Zum ersten Mal konnten heuer auch Schülerbands aus der Umgebung ihr Können beweisen. «Wir wollen den Jungen die Möglichkeit geben, vor Publikum zu spielen und Bühnenerfahrung zu sammeln.» Weil grosser Zuspruch seitens der Schüler und Lehrer kam, wird auch nächstes Jahr wieder an die Nachwuchskünstler gedacht.

«Cataract» wars Höhepunkt

Schon einiges mehr an Bühnenerfahrung haben da «Maks & the Minors». Die fünf Jungs aus Hamburg sorgten für gute Laune. «Wir sind das allererste Mal in der Schweiz und freuen uns hier spielen zu dürfen», rief Bandmitglied Artjam. Inspirieren lassen sich die Norddeutschen von Punk, Polka und Gipsy-Klängen; sie treffen mit ihrem Mainstream-Rock den Nerv der Zeit.

Mit harter Metal-Musik heizte auch «HAK» ein. Ihr Mundart- Metal kam bei den Besuchern gut an. «Die Leute sind vor der Bühne richtig abgegangen. Es hätten schon etwas mehr sein dürfen, aber an der Stimmung hats nicht gefehlt», waren sich die fünf Zollikofer einig. Für sie sei Musik mehr als nur ein Hobby. «Unsere Leistung ist professionell, aber jeder von uns geht noch einem normalen Job nach. Im Herzen sind wir aber alle schon immer Musiker gewesen.» Am 25. September erscheint ihr neues Album «Wachät uf», und dann wollen sie damit auf Tour gehen.

Gegen den späteren SamstagAbend füllte sich das Openair- Gelände dann doch etwas mehr. «Cataract» kam als Hauptact um Mitternacht auf die Bühne und sorgte für einen würdigen Abschluss. Auch 2010 wollen die Veranstalter ihrem Konzept treu bleiben. Lediglich die Werbetrommel soll früher und gezielter gerührt werden, damit sich der grosse Aufwand wieder etwas mehr lohnt.