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Bei der Produktion 1918.ch wirken auch 20 Theatergruppen aus allen Landesteilen mit. Jede einzelne setzt eine regionale Geschichte um und bietet so eine neue Perspektive auf den Landesstreik.
Im November 1918 streikten in der Schweiz 250 000 Menschen und stellten soziale und politische Forderungen. Es war der erste und einzige landesweite Generalstreik in der Schweizer Geschichte. Das Militär wurde gegen die Streikenden eingesetzt. 100 Jahre später, vom 16. August bis am 23. September, wird mit einem nationalen und mehrsprachigen Theaterereignis in Olten an die Vorgänge von 1918 und ihre weitreichenden Folgen erinnert.
Beim Theaterprojekt «1918.CH – 100 Jahre Landesstreik» engagieren sich generationenübergreifend rund 100 Mitwirkende aus dem Kanton Solothurn und angrenzenden Gemeinden. Begleitet werden sie von der Basel Sinfonietta und einem Theaterchor.
20 Theatergruppen aus allen Landesteilen bringen je eine Szene aus ihrem Kanton nach Olten. In jeder Vorstellung sind jeweils zwei dieser regionalen Gruppen zu sehen, jede Aufführung erhält dadurch ein eigenes Gesicht.
Die Gruppen haben ihre Beiträge selbstständig mit einer eigenen künstlerischen Leitung erarbeitet. 19.18.ch-Regisseurin Liliana Heimberg weiss jedoch, was die Zuschauer erwartet. Sie hat die Beiträge begleitet, damit es auch ein Ganzes gibt.
Die Gastgruppen und ihre Themen:
Generalstabsmajor Dr. Eugen Bircher, Chef-Chirurg des Kantonsspitals Aarau, formiert eine Bürgerwehr.
Im Appenzellerland will man von einem Landesstreik nichts wissen.
Freilichttheater Signau (12./13./14.9)
Meinungsverschiedenheiten in einer Bauernfamilie aus dem Emmental, wo auch gestreikt wurde.
Biel (29./30.8/24.9)
«Jungburschenkrawall» im Juli 1918: Hungrige Bielerinnen und Bieler plündern einen Kartoffelwagen.
Bern (19./20./21.9)
Suppléments musicaux und die Theatergruppe Neufeld: Vom Abhören der Telefone und der Besetzung der Unionsdruckerei an der Kappellenstrasse 15 in Bern am 13. November 1918.
1918, Grenchen. 1932, Genf. 1976, Soweto, etc. Die Armee schiesst auf die eigene Bevölkerung. Wie kann das sein?
Die Grippe beendet jäh Jakob Wächs Karriere als Kunstmaler.
Die Nacht des Felix Calonder, erster rätoromanischer Bundesrat und Bundespräsident, vor der ausserordentlichen Session am 12. November 1918.
Gesten der Arbeitsverweigerung, des Stopps – Echo bis 1918.
Typografische Sinfonie für Revolutionäre und Streikende, inspiriert vom Gewerkschafter Pierre Aragno.
Unternehmer Zürn, Stickereiwaren Rorschach, erkennt die Zeichen der Zeit.
Wie die Stimmung in der Schaffhauser Bevölkerung kurz vor dem Landesstreik ausgesehen haben könnte.
Das Chärnehus und Welttheater Einsiedeln befasst sich mit dem Download der Grippe.
Die Thurgauer Milchsperre oder wie der Kanton Thurgau die Revolutionäre aushungerte.
Ein Mann und ein Esel auf der Suche nach einer Revolution, die es nie gegeben hat.
Frauen aus Erstfeld kämpfen für ihre Stimme und gegen das Vergessen.
Und wenn die Waadtländerinnen von einer Staatsbürgerschaft träumten? Damit beschäftigt sich das Atelier théâtre et Choeur de chambre.
Brig, Amt der Militärverwaltung, ein Deserteur sät Panik in der Hierarchie der Armee.
Vaterland und Vaterunser – Lina und Ueli – eine Zuger Geschichte.
Schmuggel und Schnäppchenjagd an der nördlichen Grenze des Kantons Zürich.