Unter dem Motto «Our world is beautiful» wurden dieses Jahr knapp 450 000 Fotos eingesandt. Der 37-Jährige schaffte es mit seinem Tibet-Bild unter die Top 30.
Die marokkanische Stadt Chefchaouen liegt in den Nachmittagsstunden ruhig im nordwestlichen Rif-Gebirge. Die Umgebung einer leeren Sitzbank in der U-Bahn-Station «Colosseo» in Rom präsentiert sich schmuddelig als auch nostalgisch und ein Tram in grellem Gelb fährt in Lissabon gemütlich seine Runden. Diese und viele weitere Eindrücke bieten die Profi- und Hobbyfotografen, die beim Cewe-Fotowettbewerb mitgemacht haben – darunter auch Patrick Schilling aus Zofingen.
Aus knapp 450 000 eingesandten Fotos unter dem Motto «Our world is beautiful» schaffte es der 37-Jährige mit seinem Bild unter die Top 30. Als Preis erhielt er einen grosszügigen Gutschein. «Ich bin sehr stolz, als Hobbyfotograf so weit vorne gelandet zu sein», so Schilling. Sein Foto «Rotes Häusermeer» entstand während einer mehrmonatigen Chinareise mit Schwerpunkt Tibet. Dabei besuchte er das Kloster Larung Gar, das in der Provinz Sichuan liegt und in Europa kaum bekannt ist. Auf einem ausgedehnten Spaziergang weit über dem Häusermeer entstand das Foto. «Es war das Highlight unserer Reise», erzählt Schilling weiter.
Diese Erzählung steht sinnbildlich dafür, wie Patrick Schilling überhaupt zum Fotografieren kam. Auf seinen vielen Reisen wollte er die Erinnerungen mit einer Kamera festhalten. Seine Reisen wurden mit der Zeit spektakulärer – und damit auch sein Kameramaterial. Auch die Qualität der Fotos stieg an. «Auf der ersten Islandreise im Jahr 2010 war zirka 50 Prozent Ausschussmaterial», so der Oberstufenlehrer. Mittlerweile fotografiert er hauptsächlich mit einer Spiegelreflexkamera und verschiedenen Objektiven und Filtern. Für den Notfall hat er noch zwei alte Bodys.
Beim Betrachten seiner Fotos, die er auf seiner Website hochgeladen hat, fällt eines schnell auf: Selten sind Menschen darauf zu sehen. «Mein Lieblingsobjektiv ist ein Weitwinkel, das sich nur bedingt zum Fotografieren von Menschen eignet», so Schilling. Ausserdem sei er gerne alleine beim Fotografieren. Dabei lasse er sich Zeit, die Natur auf ihn wirken zu lassen. Auch bei der Bearbeitung achtet er darauf, die Fotos so sanft wie möglich auszubessern. «Mehr als eine Minute pro Foto brauche ich selten.»
Der Cewe-Fotowettbewerb war nicht der erste für Patrick Schilling, aber sicherlich der grösste. In der 5. Auflage haben so viele wie noch nie mitgemacht, sodass Cewe den Wettbewerb als den grössten der Welt betitelt. Ab und an mache er jedoch auch bei Fotowettbewerben von anderen Plattformen mit. Bereits einmal konnte er einen Artikel zu seiner Chinareise im Globetrotter-Magazin veröffentlichen.
Es scheint, dass Patrick Schilling nur auf seinen Auslandreisen atemberaubende Fotos schiesst. Das Bild vom Schloss Aarburg bleibt heimattechnisch alleine in seiner Bildgalerie. Dabei mache er ab und zu Fotos aus der Region. «Aber die Heimat vergisst man fotografisch manchmal wirklich. Zum Beispiel war ich noch nie in der Zofinger Altstadt. Eine Schande!»