Bei der Förderung der neuen SRF-Serie haben die beiden Basel das Reglement grosszügig ausgelegt. Jetzt wird nachgebessert.
Flink sind die «Beschatter»: Schon drei Fälle haben sie im Rahmen der neuen SRF-Serie gelöst – und für einen Präzedenzfall in der aktuellen Filmförderung beider Basel gesorgt. Gemäss Reglement der seit 2016 geltenden Förderbestimmungen hätte der Zustupf in Höhe von 295’000 Franken an den sechs Millionen Franken teuren Sechsteiler nämlich nicht gesprochen werden dürfen. Die Regierungen beider Basel haben es trotzdem getan.
Der Förderbeitrag stammt aus Swisslos-Mitteln, die im Bereich «Film und Medienkunst» für überregional ausstrahlende «Kinofilmproduktionen sowie Crossmedia- und Transmedia-Projekte» vorgesehen sind, wie es im Reglement heisst. Und weiter: «Ausgeschlossen sind Beiträge an reine Fernsehfilmproduktionen und Koproduktionen mit Erstauswertung im Fernsehen» – Produktionen wie «Die Beschatter» also.
Tatsächlich haben die beiden Regierungen basierend auf der gleichlautenden Empfehlung der Fachjury Swisslosfonds und des Fachausschusses Film und Medienkunst eine Ausnahme gemacht, schreiben Katrin Grögel, Leiterin Abteilung Kultur, und Simon König, Beauftragter für Kulturprojekte Basel-Stadt, auf Anfrage.
«Diese Ausnahme war jedoch an zwei Bedingungen geknüpft», teilen Grögel und König mit. Erstens müssen zusätzlich zu den hundert Prozent der gesprochenen 295’000 Franken 20 Prozent des Förderbeitrages in die Region Basel fliessen und vollumfänglich der regionalen Film- und Kreativwirtschaft zugutekommen.
Zweitens haben die beiden Gremien beantragt, dass bei einem positiven Entscheid die «Förderlücke» im Rahmen der bereits vorgesehenen Anpassungen der Förderrichtlinien unbedingt zu schliessen sei. «Die Regierungen wussten also, dass der einmalige Entscheid gleichzeitig eine zwingende Anpassung einleitet», schreibt die Abteilung Kultur.
Für den Ratschlag, der für diesen Herbst erwartet wird, bedeutet das also Nachbessern. «Aber nicht nur wegen Produktionen wie ‹Die Beschatter›», betont Grögel im persönlichen Gespräch. Der audiovisuelle Bereich verändere sich rasant, serielle Formate und solche für Online-Auswertungen würden grundsätzlich prominenter.
«Durch die Lex Netflix erwarten wir zudem eine stärkere Reinvestition der Plattformen in den Schweizer Markt», erklärt die Leiterin Kultur. «Für jede Förderung wäre es absolut tödlich, einen solch tiefgreifenden Strukturwandel zu ignorieren.» Dabei gehe es nicht nur um das Leuchtturmprojekt «Die Beschatter», sondern um den Trend als Ganzes.
Der neue Ratschlag an den Grossen Rat befinde sich in der Finalisierungsphase, ergänzt Simon König, weshalb man noch nichts Genaueres sagen könne. Allerdings habe man die regionale Förderung der Film und Medienkunst im Frühjahr 2022 extern evaluieren lassen und dabei festgestellt, «dass die neuen Fördermittel tolle Wirkung zeigen: Die relativ kleine Filmregion Basel entwickelt sich sehr dynamisch.»
Die erhöhten Fördermittel ab 2016 hätten entscheidend dazu beigetragen, dass es in der Region Basel nun Produktionsfirmen gebe, die in der Lage sind, selber Serien zu stemmen. «Denn dafür müssen sie ein gewisses Volumen haben. Serien sind in der Entwicklung, Herstellung und Auswertung viel aufwendiger», sagt König. Aufgrund des Evaluationsberichtes habe man allerdings auch gemerkt, dass auf bestimmte Handlungsfelder reagiert werden müsse.
Die Region Basel habe relativ lange darauf gewartet, dass eine so grosse Produktion wie «Die Beschatter» hier gedreht würde, sagt Grögel. Ob es eine zweite Staffel geben werde, müsse das Publikum in den nächsten Wochen entscheiden. «Letztlich ist die Fortsetzung der Serie ja auch ein wirtschaftlicher Entscheid, den die SRG treffen wird», so König.
Dreimal Beschatter, nein danke! Hat sehr viel Luft nach oben! Zum Vergleich, einmal ZDF "Solo für Weiss"! Top-Krimi mit bester Spannung! Man schwebt im siebten Krimi-Himmel!
10 x besser als ein CH-Tatort, aber inmer noch in vielen Belangen tiefstes Niveau! Idealer Sendeplatz wäre Montag 2300 Uhr. Dafür Geld auszugeben ist peinlich.