Schottland
In Glasgow stoppen Hunderte Protestierende eine Abschiebung ihrer Nachbarn

Nach heftigen Protesten von Anwohnern ist die Abschiebung von zwei Menschen in Schottland gestoppt worden.

Monica Martin
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Die Männer wurden wieder freigelassen, nachdem etwa 200 Demonstranten am Donnerstag stundenlang ein Fahrzeug der Migrationsbehörde in der Stadt Glasgow blockiert hatten. Ein Mann hatte sich unter den Wagen gelegt, um ihn an der Abfahrt zu hindern.

Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon und ihr Justizminister Humza Yousaf kritisierten die Aktion des britischen Innenministeriums heftig. Sturgeon schrieb in ihrem Post, dass ihr Amt dringende Untersuchungen unternehme und den Festgenommenen jede benötigte Hilfe zur Verfügung stelle.

Und Yousaf twitterte: Das «feindselige Umfeld» der britischen Regierung sei in Schottland nicht willkommen.

Die schottische Polizei, die nicht an der Abschiebung beteiligt, aber mit zahlreiche Kräften im Einsatz war, ordnete schliesslich die Freilassung der beiden Männer an. Damit solle ihre Sicherheit und Gesundheit ebenso wie die der Demonstranten gewährleistet werden. Einer der Männer stammt aus Indien. Er sagte der Nachrichtenagentur PA, er sei von der Unterstützung überwältigt.

Vom Innenministerium in London lag zunächst keine Reaktion vor. Das Büro des zuständigen Staatssekretärs Kevin Foster sagte alle vereinbarten Interviews für den Tag ab, wie PA meldete.