Am Dienstag hat ein Atom-U-Boot in der russischen Werft Zvezdochka Feuer gefangen. Es sei kein nuklearer Brennstoff mehr an Bord gewesen, und der Reaktor sei bereits seit über einem Jahr abgeschaltet, teilte das Verteidigungsministerium mit.
Das Feuer soll am Dienstag während Reparaturarbeiten am U-Boot K-266 Oryol, einem Atom-U-Boot der Klasse Oscar II, ausgebrochen sein. Es befänden sich keine Waffen an Bord der "Orjol", sagte ein Werftmitarbeiter in der Stadt Sewerodwinsk am Weissen Meer gut 1300 Kilometer nördlich von Moskau der Agentur Interfax, wie die Nachrichtenagentur sda schreibt.
Um die Flammen an der "Orjol" zu löschen, mussten die Einsatzkräfte ein Trockendock teilweise fluten, wie Agenturen berichteten. Das Feuer sei bei Schweissarbeiten ausgebrochen. Der Reaktor sei zuvor abgeschaltet worden. Über die Ursachen des Brandes lagen zunächst keine Angaben vor, ebenso wenig über mögliche Opfer.
Russian nuclear sub 'on fire' in dock - unclear whether fire has been contained but reactor does not appear at risk http://t.co/KJH6fFxv2v
— Maritime Industries (@SocMaritimeInd) 7. April 2015
Es sei kein nuklearer Brennstoff mehr an Bord des Schiffes gewesen, und der Reaktor sei bereits seit mehr als einem Jahr abgeschaltet, teilte das Verteidigungsministerium mit, wie die Nachrichtenagentur «sda» schreibt. Auch befänden sich keine Waffen an Bord der "Orjol", sagten Werftmitarbeiter Berichten zufolge. In der Umgebung der Werft sei keine erhöhte Strahlung gemessen worden. Verletzte habe es nicht gegeben.
Der Direktor der Umweltorganisation Greenpeace in Russland, Iwan Blokow, sagte, auch wenn keine Strahlungsgefahr bestehe, sei der Brand ein "Alarmsignal". Er forderte eine Abkehr von der Atomkraft.
Russia is STRONG!! Russian nuke sub fire broke out at Severodvinsk repair factory. http://t.co/6tf2MDT8Wi pic.twitter.com/6N5GbRZZzh"
— Jeff Gauvin (@JeffersonObama) 7. April 2015
Die Werft nahe der Stadt Severodvinsk, in der nördlichen Provinz Archangelsk, ist auf die Reparatur von nuklearbetriebenen U-Booten spezialisiert. Die "Orjol" wird den Angaben zufolge seit gut einem Jahr in der Werft "Swjosdotschka" repariert. Ursprünglich sollte das U-Boot 2016 wieder in See stechen. Erst im März 2014 hatten Reparaturen einen Brand auf einem anderen Atom-U-Boot in der Hafenstadt Sneschnogorsk ausgelöst.
First pics show smoke but no open flames at shipyard where Russian #nuclear powered sub caught fire (via @flashnord) pic.twitter.com/7qIfYayKLy
— Dmitry Zaks (@dmitryzaksAFP) 7. April 2015
Das U-Boot Oryol war 1992 in Betrieb genommen worden und befand sich seit 2013 in der Werft. Die Reparaturarbeiten sollten bis 2016 dauern.
Nicht der erste Brand
Das Unglück erinnert an den Untergang der Kursk im Jahr 2000. Das ebenfalls nuklearbetriebene U-Boot der Oscar-II-Klasse sank während einer Übung in der Barentsee. Alle 118 Besatzungsmitglieder kamen dabei ums Leben.
Ein weiterer Vorfall mit einem Atom-U-Boot ereignete sich 2011: Damals brach auf dem Atom-U-Boot Jekaterinburg ein Feuer aus. Die Jekaterinburg war im Hafen von Murmanks stationiert, wo sie überholt werden sollte. Bei dem Brand wurden giftige Dämpfe freigesetzt, neun Menschen trugen Verletzungen davon.
Die schwerste Katastrophe mit einem russischen Atom-U-Boot ereignete sich im Jahr 2000, als die «Kursk» bei einer Übung in der Barentssee wegen eines defekten Torpedos sank. Alle 118 Besatzungsmitglieder starben.