Die Familie des Kreml-Kritikers Alexey Nawalny fordert seine sofortige Freilassung. Die USA «sind zutiefst besorgt über die eskalierenden, willkürlichen Eingriffe der russischen Regierung in die Rechte von Alexej Nawalny» und schliessen sich der Forderung an.
Nach der erneuten Isolationshaft für den russischen Kremlgegner Alexej Nawalny haben die USA seine sofortige Freilassung gefordert. Angesichts der anhaltenden Schikanen der russischen Behörden gegen den 46-Jährigen schliesse sich die US-Regierung mit dieser Forderung Nawalnys Familie, seinen Kollegen und Unterstützern in aller Welt an. «Die Vereinigten Staaten sind zutiefst besorgt über die eskalierenden, willkürlichen Eingriffe der russischen Regierung in die Rechte von Alexej Nawalny.»
Nawalny hatte am Mittwoch auf seinem Twitter-Kanal verbreitet, diesmal müsse er 15 Tage in der Einzelzelle verbringen. Damit wurde er nach eigenen Angaben in seinem Straflager zum vierten Mal hintereinander in Isolationshaft gesperrt.
1/7 Whoa, I’ve just hit the jackpot. As soon as I got out of the SHU, they sent me back there for another 15 days and labeled me as a “persistent offender”.
— Alexey Navalny (@navalny) September 7, 2022
Wegen angeblichen Betrugs sitzt der 46-Jährige in der Strafkolonie 6 in Melechowo etwa 260 Kilometer nordöstlich von Moskau - unter besonders harten Haftbedingungen. Im Mai hatte ein Gericht die neunjährige Haftstrafe bestätigt. International gilt er als politischer Gefangener. Nawalny hatte sich in Deutschland von einem Giftanschlag im August 2020 erholt, war dann aber freiwillig nach Russland zurückgekehrt.
Price warf den russischen Strafvollzugsbehörden vor, Nawalny bei der Kommunikation mit seinem Rechtsbeistand behindert zu haben. «Diese Einmischung sowie seine wiederholte Verbringung in Einzelhaft wegen geringfügiger angeblicher Verstösse sind ein weiterer Beweis für politisch motivierte Schikanen.»
Mitte August hatte Nawalny den Westen aus der Haft heraus zu strengeren Sanktionen gegen russische Oligarchen aufgefordert. Russlands bekanntester Oppositioneller hatte schon lange vor dem von Präsident Wladimir Putin angeordneten Krieg gegen die Ukraine harte Sanktionen gegen die kremlnahen Schwerreichen seines Landes gefordert. (dpa)