Der Generalsekretär der Vereinten Nationen António Guterres hat sich ernüchtert gezeigt über den Kompromiss beim UN-Weltklimagipfel COP26 in Glasgow.
«Es ist ein wichtiger Schritt, aber es ist nicht genug. Es ist Zeit, in den Notfallmodus zu gehen», schrieb Guterres nach der Einigung der Delegierten auf die Abschlusserklärung am Samstagabend auf Twitter. Er fügte hinzu: «Der Kampf gegen den Klimawandel ist der Kampf unseres Lebens, und dieser Kampf muss gewonnen werden.»
Die rund 200 Teilnehmerstaaten der zweiwöchigen Klimakonferenz in Glasgow hatten sich kurz zuvor auf eine Erklärung verständigt, die unter anderem zum schrittweisen Ausstieg aus der Kohleenergie auffordert. Die Formulierung war auf Druck von China und Indien jedoch in letzter Minute abgeschwächt worden. Trotzdem wurde die Forderung zum Kohleausstieg von verschiedener Seite als «historisch» bezeichnet. Guterres resümierte hingegen, der kollektive politische Wille sei «nicht ausreichend gewesen, um einige tiefe Widersprüche zu überwinden».
Bundespräsident Guy Parmelin hatte an der UNO-Weltklimakonferenz COP26 in Glasgow alle Länder zu mehr Klimaschutz aufgerufen und die Schweiz als Klimaschutz-Vorreiterin präsentiert. Doch nach zwei Wochen Verhandlungen blieben von der Schweiz kaum mehr als schöne und eindringliche Worte, so Greenpeace.
Georg Klingler, Klimaexperte bei Greenpeace Schweiz dazu:
«Die Schweiz hat während der Klimakonferenz keine einzige Massnahmen präsentiert, um im Inland den CO2-Ausstoss deutlich zu senken.»
Um tatsächlich zur Lösung der Klimakrise beizutragen, müsse die Schweiz ärmere Länder stärker unterstützen und im Inland den Klimaschutz verstärken, so die Forderungen der Umweltorganisation. Die Treibhausgasemissionen seien bis 2030 um 60 Prozent zu senken.