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Alle vier Jahre am ersten Dienstag im November wählen die USA einen neuen Präsidenten. Zeitzonen und das veraltete Wahlsystem machen die Auszählung etwas kompliziert. Eine Übersicht.
Am heutigen Dienstag und in der Nacht auf Mittwoch wählen die USA einen neuen Präsidenten. Rund 250 Millionen Wahlberechtigte werden dazu zur Stimmabgabe aufgerufen. Bleibt Donald Trump Präsident oder kommt es mit Joe Biden als neuen Präsidenten zum Machtwechsel? Dies wird sich in der Wahlnacht – zumindest ansatzweise – herauskristallisieren. Ein grober Zeitplan über die kommenden Stunden und Wochen.
Die ersten Wahllokale in den US-Bundesstaaten an der Ostküste öffnen um sechs Uhr am frühen Morgen (Mittag unserer Zeit). Bis um 18 Uhr sind dann auch alle Wahllokale an der Westküste in den USA geöffnet. Rund 250 Millionen Wahlberechtigte sind zur Stimmabgabe aufgerufen – etwa 95 Millionen Amerikaner haben bereits seit September ihre Stimme in brieflicher Wahl (sogenannte «early votes») im Voraus abgegeben. Die Briefwahl ist in allen Bundesstaaten möglich, jedoch nicht immer unter den gleichen Bedingungen und Voraussetzungen.
Während viele Amerikaner an der Westküste noch Schlange stehen um ihre Stimme abgeben zu können, schliessen in den US-Bundesstaaten Kentucky und Indiana die Wahllokale bereits wieder. Dort beginnt die Auszählung der Stimmen. Durch die verschiedenen Zeitzonen wird der Ablauf der US-Wahl etwas komplexer als in europäischen Ländern.
Für die Wahlberechtigten in den US-Bundesstaaten South Carolina, Virginia, New Hampshire, Indiana und Vermont ist die Präsidentschaftswahl 2020 vorbei: Die Wahllokale sind geschlossen. Auch in den Swing States Georgia und Florida schliessen die Wahllokale ihre Türen. Bei den sogenannten Swing States ist ein Ausgang der Wahl jeweils nicht im Vorhinein abzusehen. Sie waren auch in diesem Wahlkampf sehr hart umkämpft.
Die Schliessung der Wahllokale im US-Bundesstaat West Virginia sowie den Wahllokalen der zwei Swing States North Carolina und Ohio steht auf dem Zeitplan. «Wer Ohio gewinnt, zieht ins Weisse Haus ein»: Wenn es nach dieser Redewendung geht, hat der Ablauf der Präsidentschaftswahl 2020 nun seinen Höhepunkt erreicht.
Die Wahllokale in den US-Bundesstaaten Alabama, Connecticut, Delaware, Illinois, Maryland, Massachusetts, Mississippi, Missouri, New Jersey, Oklahoma, Rhode Island, Tennessee und im Hauptstadtbezirk Washington, D.C. schließen laut dem Zeitplan der Wahlnacht nun ihre Türen. Dazu kommt die Schliessung der Wahllokale in den Swing States Maine und Pennsylvania. Durch diese Wählerstimmen in den besonders hart umkämpften Bundesstaaten könnte nun eine deutliche Tendenz für den Wahlsieg vorliegen.
Im Bundesstaat Arkansas werden die Wahllokale geschlossen.
Die Präsidentschaftswahl 2020 ist nun auch in den US-Bundesstaaten Colorado, Louisiana, New Mexico, New York und Wyoming vorbei. Dazu kommt die Schliessung der Wahllokale in den Swing States Arizona, Michigan, Minnesota, Nebraska, Texas und Wisconsin.
Die Wahllokale in den US-Bundesstaaten Montana und Utah schliessen. Zudem haben zwei weitere Swing States, Iowa und Nevada, die Wahlnacht beendet.
Der Zeitplan der Präsidentschaftswahl 2020 nähert sich seinem Ende. In den US-Bundesstaaten Hawaii, Idaho, Kalifornien, Oregon und Washington (State) schliessen die Wahllokale. Nun dürfen die Medien in den USA einen Wahlsieger ausrufen, obwohl die Stimmen aus dem US-Bundesstaat Alaska noch fehlen.
In den USA sind mit Ausnahme von Alaska die Wahllokale geschlossen und die Stimmen werden ausgezählt.
Nun beendet auch der Bundesstaat Alaska den Wahltag: die letzten Wahllokale werden geschlossen. Somit sind in den USA nun alle Wahllokale geschlossen. Die Auszählung der Stimmen läuft auch Hochtouren. Haben die US-Medien anhand der bisherigen Resultate und Hochrechnungen noch keinen Gewinner ausgerufen, könnte nun bald ein Wahlsieger benannt werden.
Wegen der Auszählung der überdurchschnittlich vielen Briefwahlstimmen könnte sich die Verkündung des offiziellen und amtlichen Wahlresultats jedoch um Stunden oder Tage verzögern. Zum Ablauf der US-Wahl gehört es übrigens auch, dass in den Morgenstunden die beiden Kandidaten der Republikaner und Demokraten telefonieren, damit ein Kandidat seine Niederlage einräumt, bevor der andere seinen Sieg offiziell verkündet.
Im Erklärvideo - so wählen die USA ihren Präsidenten:
Sowohl der Ablauf der Wahlnacht vom 3. auf den 4. November 2020 aber auch die Tage und Wochen nach der Wahl sind in den USA klar strukturiert. Während am 4. November unter Umständen noch kein klares Wahlresultat abzulesen ist, werden in den folgenden Tagen die Briefwahlstimmen ausgezählt.
Einige Wochen später, am 14. Dezember 2020 kommen die Wahlmänner- und Frauen im sogenannten Electoral College zusammen und wählen den Präsidenten und Vizepräsidenten. Dies ist grundsätzlich Formsache, da die Wahlleute dazu angehalten sind, dem Wahlresultat ihres Bundesstaates zu folgen.
Am 6. Januar 2021 folgt dann die Auszählung der Stimmen des Electoral College. Erst zu diesem Zeitpunkt ist das offizielle Ergebnis der US-Wahl 2020 bekannt.
Am 20. Januar 2021 wird der neue Präsident vor dem Kapitol vereidigt – es ist der Tag der Amtseinführung und der Beginn der Amtsdauer 2021 bis 2025. Bei einer Wiederwahl findet zwar die Vereidigung statt, die Amtseinführung aber entfällt.