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Einen Tag nach dem Terrorakt in London ist in der nordbelgischen Stadt Antwerpen möglicherweise ein Anschlagversuch gescheitert. Nach Polizeiangaben raste am Donnerstagvormittag ein Mann mit hoher Geschwindigkeit durch das Haupteinkaufsviertel der Hafenstadt.
Menschen hätten zur Seite springen müssen, sagte ein Sprecher. Die Staatsanwaltschaft teilte mit, es seien mehrfach Fussgänger in Gefahr gewesen. Ihren Angaben zufolge konnte das Auto nach einer kurzen Flucht von einer schnellen Eingreiftruppe der Antwerpener Polizei gestoppt werden. Zuvor war dies Soldaten nicht gelungen.
Beim festgenommenen Fahrer handelt es sich nach den ersten Ermittlungen um einen 39 Jahre alten Franzosen mit nordafrikanischen Wurzeln. Ob er gezielt Menschen totfahren wollte, blieb zunächst unklar.
BREAKING terror alert in #Antwerpen #Belgium suspicious car found with french plates bomb squad #Dovo has been called bomb & guns found pic.twitter.com/Viser68Due
— Europe 2424 (@europe2424) 23. März 2017
Im Kofferraum seines Fahrzeuges fanden Ermittler nach Angaben der Staatsanwaltschaft Stichwaffen sowie ein Gewehr. Zudem wurde ein Kanister mit einer noch unbekannten Flüssigkeit entdeckt.
Deswegen sowie vor dem Hintergrund des Anschlages in London übernahm die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen. Der Kampfmittelräumdienst untersuchte das Fahrzeug.
Der festgenommene Franzose soll der Polizei nach Medienberichten wegen illegalen Waffenbesitzes bekannt sein. Der belgische Ministerpräsident Charles Michel bedankte sich über den Kurznachrichtendienst Twitter bei den Sicherheitskräften.
Nous suivons la situation de très près. Les services de sécurité ont été exemplaires dans leur travail à #Anvers. #Begov reste mobilisé
— Charles Michel (@CharlesMichel) 23. März 2017
Das Land hatte erst am Mittwoch mit Gedenkfeiern an die Terroranschläge vor einem Jahr erinnert. Damals hatten Selbstmordattentäter bei Anschlägen am Brüsseler Flughafen sowie in einer Metrostation in der Innenstadt 32 Menschen mit in den Tod gerissen.
Im Land gilt derzeit die zweithöchste Terror-Alarmstufe. Das bedeutet, dass die Behörden die terroristische Bedrohung als "ernst, möglich und wahrscheinlich" einschätzen.
Beim Anschlag nahe dem britischen Parlament waren am Mittwoch insgesamt vier Menschen getötet worden, darunter der Angreifer. Rund 40 weitere Menschen wurden verletzt.
Der terroristische Doppelanschlag von London in Bildern: