Meinrad Stöcklin
Basler Kirchensprecher macht mit heiklem Nazi-Vergleich gegen «Corona-Trottel» Stimmung

Der Sprecher der Römisch-Katholischen Kirche Basel-Stadt, Meinrad Stöcklin, teilt auf Facebook einen heiklen Beitrag. Nun diskutiert der Kirchenrat über mögliche Konsequenzen.

Michael Nittnaus
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Meinrad Stöcklin kandidierte 2019 auf der SVP-Liste für den Landrat.

Meinrad Stöcklin kandidierte 2019 auf der SVP-Liste für den Landrat.

Archiv/Martin Töngi

Meinrad Stöcklin hat am 22. August auf seiner privaten Facebook-Seite einen Beitrag mit folgendem Inhalt geteilt, wie «Prime News» berichtet:

«Wie konnten sich die Massen unter Hitler nur so dumm manipulieren lassen? Die Corona-Trottel von heute geben uns die Antwort.»
Das Facebook Posting von Meinrad Stöcklin vom 22.8.2021, bei dem er einen Beitrag einer Drittperson teilte.

Das Facebook Posting von Meinrad Stöcklin vom 22.8.2021, bei dem er einen Beitrag einer Drittperson teilte.

Screenshot

Damit stellt sich der ehemalige Baselbieter Polizeisprecher Stöcklin offensichtlich gegen einschränkende Massnahmen des Bundes für Nicht-Geimpfte. Dies löste eine Reihe kritischer Kommentare aus. Die Frage steht im Raum, inwiefern jemand, der eine solche Aussage teilt, die Römisch-Katholische Kirche Basel-Stadt nach Aussen vertreten kann.

Kirchenratspräsident Christian Griss hält gegenüber dem Newsportal fest, dass die Kirche Impfungen gegen Covid-19 unterstütze. Die Angelegenheit werde nun intern thematisiert. Stöcklin selbst nimmt auf «Prime News» ebenfalls Stellung. Er hält fest: «Grundsätzlich sehe ich keinen Bedarf, mich zu meinem Post zu äussern. Noch gilt in unserem Land die Meinungsäusserungsfreiheit. Ich habe diesen Facebook-Eintrag explizit als Privatperson getätigt und stehe zu jedem Wort.»

Dass ihm der Vergleich zur Judenverfolgung ernst ist, zeigt auch eine seiner Reaktionen auf Facebook:

Facebook-Antwort von Meinrad Stöcklin auf eine kritische Reaktion.

Facebook-Antwort von Meinrad Stöcklin auf eine kritische Reaktion.

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