Kommentar zum Ausbau der Buslinie 64
Gröbere Peinlichkeit der Regierungen beider Basel verhindern

Vorstösse im Basler Grossen Rat und im Allschwiler Einwohnerrat fordern, dass die von den Regierungen beider Basel auf Eis gelegte Ausbau der Buslinie 64 doch auf das Jahr 2022 vorgezogen wird. Eine frische und unbürokratische Idee, die gleichwohl nicht Schule machen darf.

Hans-Martin Jermann
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Der 64-er Bus am Bachgraben in Basel.

Der 64-er Bus am Bachgraben in Basel.

Nicole Nars-Zimmer

Es gibt kaum ein anderes Gebiet, in dem die Dynamik unserer Region durch riesige Baugruben und hohe Kräne derart sichtbar wird wie im Allschwiler Bachgraben: In den letzten Jahren haben hier Unternehmen und Forschungseinrichtungen gut und gerne eine Milliarde Franken investiert. Dass in diesem prosperierenden Umfeld die Regierungen beider Basel die 165'000 Fränkli günstige Verlängerung einer Buslinie vorerst auf Eis legen wollen, ist unverständlich.

Nun fordern Parlamentarier aus Allschwil und dem Grossen Rat, dass die Gemeinde und der Stadtkanton den Betrieb der Linie fürs kommende Jahr je zur Hälfte finanzieren. Sind sie damit erfolgreich, bewahrt dies die Regierungen beider Basel vor einer grösseren Peinlichkeit.

Angesichts der Erbsenzählerei in den Kantonsverwaltungen wirkt die Idee unkompliziert und frisch. Schule machen darf sie trotzdem nicht: Es kann nicht sein, dass einzelne Kommunen (oder am Ende gar Private) in die Bresche springen und regionale ÖV-Angebote und Projekte selber berappen. Dafür sind und bleiben in erster Linie die Kantone verantwortlich.

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