Wasserqualität
Wo man im Baselbiet besser nicht baden geht

Nicht in allen Baselbietern Bächen und Flüssen kann bedenkenlos gebadet werden, das zeigt die neuste Untersuchung des Kantons. Wer in Baselbieter Bächen und Flüssen badet oder Wasser daraus schluckt, riskiert bei einigen gesundheitliche Folgen.

Zoé Boll
Drucken
Im Marchbach in Oberwil sollte besser nicht gebadet werden.

Im Marchbach in Oberwil sollte besser nicht gebadet werden.

Martin Töngi

Regelmässig testet der Kanton während der Badesaison die Wasserqualität ausgewählter Bäche und Flüsse. So will er herausfinden, ob die Gewässer mit Keimen belastet sind, etwa mit Escherichia coli und intestinalen Enterokokken. Kommen die Darmbakterien in hoher Konzentration vor, ist das ein Hinweis auf eine starke fäkale Verunreinigung menschlicher oder tierischer Herkunft – vom Baden an den entsprechenden Gewässern ist in einem solchen Fall abzuraten.

Dieses Jahr fand die erste Untersuchung zur Badewasserqualität am 28. Juni statt. In insgesamt elf Flüssen und Bächen hat das Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen Wasserproben entnommen, jeweils an beliebten Badestellen.

Anhand der Resultate der Wasserproben werden die Gewässer in vier Qualitätsklassen von A bis D eingeteilt. Während bei den Klassen A und B keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch das Schwimmen oder aber das Schlucken von Fluss- oder Bachwasser zu erwarten ist, können bei den Qualitätsklassen C und D gesundheitliche Folgen nicht ausgeschlossen werden, schreibt das Amt in einer Mitteilung.

Verkeimte Baselbieter Gewässer

Die sauberste Klasse erreichte keines der elf untersuchten Gewässern im Baselbiet. Lediglich bei fünf ist die mikrobiologische Wasserqualität gut. Es sind das die Ergolz (bei Pratteln), die Lützel (Röschenz), die Frenke (Bubendorf), der Rhein (auf der Höhe Schweizerhalle) und der Eibach (Gelterkinden). Diese Gewässer wurden beim Gesamturteil der zweithöchsten Klasse B zugeordnet.

Wer in der Birs in Birsfelden und Liesberg oder im Schliefbach in Therwil baden möchte, sollte schon vorsichtiger sein. Diese Gewässerabschnitte wurden der Qualitätsklasse C zugeordnet. Der Kantonschemiker Peter Wenk erklärt: «Wenn man in Gewässern der Kategorie C badet, kann es zu Hautirritationen kommen.» Aus diesem Grund raten die Behörden raten, das Tauchen zu vermeiden und nach dem Baden gründlich zu duschen.

Die schlechteste Qualität wiesen die Birs (Aesch), der Birsig (Binningen), die Lüssel (Brislach), der Marchbach (Oberwil) und der Wasserfall Giessen (Kilchberg) auf. In diesen fünf Gewässern, die der schlechtesten Qualitätsklasse zugeordnet wurden, ist laut Kanton ganz vom Baden abzusehen.

Nach Regen steigt Verschmutzung

Weiter weist der Kanton darauf hin, unterhalb von Einleitungen von Abwasserreinigungsanlagen (ARA) nicht zu baden. ARA-Abwässer könnten mikrobiologisch stark belastet sein. Es gilt: Je näher sich eine Badestelle unterhalb einer ARA befindet, desto problematischer ist in der Regel die Badewasserqualität.

Ausserdem gilt zu bedenken, dass die Probeentnahmen jeweils nur Momentaufnahmen darstellen – kurzzeitig können Gewässer mehr Material und Keime mitführen, etwa nach starken Regenfällen. Wenk berichtet: «Nach Regen hat es prinzipiell mehr Bakterien im Wasser. Ausserdem kann es zu ARA-Überläufen kommen, wobei das verdreckte Wasser direkt in die Fliessgewässer gelangt.»