Am Samstagnachmittag hatte die familiäre Vorfasnachtsveranstaltung im Theater Arlecchino Premiere.
Stadt und Land zusammen an der Basler Fasnacht – kann das gut gehen? Das fragten sich die Zuschauerinnen und Zuschauer am Samstagnachmittag im Theater Arlecchino, wo die Vorfasnachtsveranstaltung «Fasnachtsbändeli» Premiere feierte.
Martina (Silvia Ferrari) als Obfrau der fiktiven Clique Rooti Räppli erklärt, man habe am Eidgenössischen Schwingfest 2022 in Pratteln eine ländliche Delegation an die Basler Fasnacht eingeladen. Das Vorhaben stösst bei den Mitgliedern der Rooti Räppli nicht auf nur auf Freude. Skeptische Blicke sind anfangs bei Städtern sowie auch den dazugestossenen Ländlern zu sehen.
Das Publikum hingegen war begeistert. Das «Fasnachtsbändeli» findet dieses Jahr zum 27. Mal statt. Die Veranstaltung ist für Gross und Klein gedacht. Waren am Samstag noch verhältnismässig viele Erwachsene da, werden es bei den kommenden Vorstellungen bis zu zwei Dritteln Kinder sein, schätzt Peter Keller, Autor und Produktionsleiter des «Fasnachtsbändelis». Die Premiere besuchten rund 135 Personen.
Die Zuschauenden folgten den beiden Charakteren Felix (Maurus Voltz) und Anna Zumbrunnen (Yamila Klingler) bei ihrer Mission, ihre Eltern davon zu überzeugen, dass das Pärchen trotz Stadt-Land-Graben zueinander passen würde. Ganz gemäss dem amerikanischen Vorbild «West Side Story» waren die Familienmitglieder und Freunde der beiden anfangs sehr skeptisch.
Die zeitweise hitzigen Gemütszustände der beiden Gruppen wurden aufgelockert vom «Brootwurscht-Megge» (Manuel Müller), der für zahlreiche Lacher sorgte. Einen humorvollen Höhepunkt erreichte das Stück, als Megge aus Shakespears Original «Romeo und Julia» vorlas.
Die schauspielerische Leistung des Ensembles auf der Bühne täuschte auch über die eine oder andere Unsicherheit hinweg, die noch bei den jüngeren Teilnehmenden herrschte. Die Nervosität scheint dem einen oder anderen Tambour einen Streich gespielt zu haben. Das Publikum verzieh die wenigen Patzer aber noch so gerne – besonders die Kinder, welche sich in den ersten beiden Reihen tummelten, sangen, klatschten und feierten lautstark mit.
Auch nach der Vorstellung hielt die Fasnachtsstimmung an, denn die jungen Pfeiferinnen und Tambouren haben kurzerhand beschlossen, gemeinsam vom Theater zur Garderobe – die sich auf der anderen Seite der St.-Jakob-Strasse befindet – zu gässeln.
Bis am 12. Februar finden jeweils samstags und sonntags um 14.30 Uhr Vorstellungen statt, ab dem 27. Januar folgen zudem Abendvorstellungen freitags und samstags um 20 Uhr. Bei den Abendvorstellungen treten nebst dem gewohnten Ensemble auch Schnitzelbängge auf, darunter das «Rollaator Röösli» und «Dipflischysser». Zudem treten dann auch die Jungen der Basler Rolli auf.