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Die neue Dauerausstellung im Museum.BL ist alles andere als gewöhnlich: Sie zeigt in einem zehnteiligen Setzkastensystem, was die Menschen alles sammeln und aufbewahren. Die Vernissage ist am Freitagabend um 18 Uhr.
Sonnenbrillen, vierblättrige Kleeblätter, Aprilscherze, Scherben, ausgestopfte Vögel aus Brasilien – sammeln kann man alles. Schliesslich liegt uns der Sammeltrieb im Blut. Junge, ältere, professionelle und private Sammler stellen nun ihre Objekte ab Samstag im Museum.BL in Liestal aus.
Interaktive Ausstellung
Die neue Dauerausstellung «Bewahre! Was die Menschen sammeln» hat kein alltägliches Konzept: Sie besteht aus einem Setzkastensystem. In insgesamt zehn Kojen werden die verschiedenen Sammlungen ausgestellt. Das Museum.BL wird die einzelnen Objekte im Laufe der Ausstellung austauschen. Zurzeit sind neun Kojen besetzt: fünf mit privaten Gegenständen und vier mit öffentlichen.
Marc Limat, Leiter des Museum.BL, sowie Saskia Klaassen Nägelin, Leiterin für Sammlungen und Archäologie, haben als Kuratoren eine interaktive Ausstellung für Kinder und Erwachsene kreiert. «Neugier kennt kein Alter, wir wollen alle Dinge ausprobieren können», sagt Limat.
Die zweite Primarklasse aus Füllinsdorf bestreitet mit ihren verschiedenen Sammlungen eine der Kojen. Zusammen mit den beiden Kuratoren konnte sie an der Gestaltung und Anordnung ihrer Objekte mitarbeiten. «Sie hatten ganz klare Vorstellungen, wie es aussehen soll. Und auch um die Sicherheit ihrer wertvollen Sammlung waren sie besorgt», sagt Klaassen Nägelin. Auch die anderen Aussteller hatten Mitspracherecht. So entstand ein reger Kontakt zwischen den Sammlern und dem Museum. «Wir möchten nicht nur Objekte zeigen, sondern auch die Menschen, die dahinterstehen. Ihre Geschichte soll erzählt werden», erklärt Limat.
«Viel Herzblut steckt drin»
«Die Sammler und wir Kuratoren haben sehr viel von der Zusammenarbeit profitieren können», sagt Klaassen Nägelin. Die Sammlungen seien wichtig für die Kulturgeschichte der Region. «Wir möchten das Kulturgut für künftige Generationen bewahren», sagt sie. Viel Herzblut und Leidenschaft stecke in den Sammelobjekten. So stellte sich oft die Frage: Was würde ich vermissen, wenn es weg wäre? «Die Gegenstände können nicht ersetzt werden. Ein Verlust wäre unbezahlbar», sagt Klaassen Nägelin. Diese hat schon viele Sammelsurien gesehen: «Meistens entscheidet die Geschichte, die dahintersteckt, darüber, was ausgestellt wird.»
«Das Museum.BL möchte den Besuchern einen Einblick bieten – in die Sammlungen selbst, aber auch in die Arbeit der Sammler», sagt Limat. «Quentin Tarantino beispielsweise sammelt angeblich Brettspiele», erzählt der Leiter des Museum.BL.
Vernissage der Ausstellung: Am Freitag um 18 Uhr im Museum.BL in Liestal.