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Die Warnung auf Facebook wurde über 1'000 mal geteilt. Die Fallzahlen zeigen: Vorsicht ja, Angst nein.
Das Veterinäramt Basel-Stadt warnte am vergangenen Dienstag auf Facebook vor Giftködern in der Käppeligasse in Riehen und riet zur Vorsicht. Es habe sich um «sorgfältig präparierte Wurstscheiben» gehandelt, die mit blauen Giftkörnern versehen waren. Laut «Telebasel» hat sich daraufhin eine Frau unter dem Facebookpost gemeldet und die Geschichte ihres Chihuahuas erzählt. Dieser habe auf einem Spaziergang ein kleines Stück Brot verschluckt, woraufhin sich sein Zustand stark verschlechtert habe. «Sie hatte Durchfall und musste sich übergeben. Draussen ist sie dann zusammengebrochen und wurde bewusstlos», sagte die Betroffene zu «20 Minuten». Der Kommentar existiert unterdessen nicht mehr.
Auf Anfrage der bz reagiert das Veterinäramt Basel-Stadt dann aber zurückhaltend. Nur ein bis zwei Fälle von Giftködern würden dem Amt jährlich gemeldet und auch das Baselbieter Veterinäramt spricht von sehr wenigen Fällen. «Es ist nicht jedes Vergiftungssymptom auf Gifte zurückzuführen», sagt der Basler Kantonstierarzt Michel Laszlo. Nicht selten erweise sich ein ursprünglicher Verdacht als medizinisch erklärbares Problem des jeweiligen Tieres. Das Veterinäramt stehe deshalb Meldungen von Privaten auf Social-Media-Kanälen eher skeptisch gegenüber, da diese auf nicht gesicherten Angaben beruhen und die Bevölkerung somit unnötigerweise beunruhigen könnten. Dass das Amt selber auf Facebook Warnungen ausspricht, macht zwar Sinn, da es sich auf belegte Informationen stützt und somit verlässlich informieren kann. Man hätte aber auch eine Medienmittilung auf Facebook teilen können, um mit einem etwas anderen Tonfall und mehr Zahlen und Fakten weniger Ängste zu schüren. Denn genau das möchte das Veterinäramt ja nicht: Beunruhigen.
Empfehlenswert sei sicher, bei Hunden darauf zu achten, dass sie bei Spaziergängen nichts vom Boden zu sich nehmen, sagt Laszlo. «Nimmt der Hund dennoch etwas Unbekanntes vom Boden auf, soll man das Objekt umgehend aus dem Fang herausnehmen, fachgerecht entsorgen und sich die Hände gründlich reinigen.» Ein Verdacht auf Giftköder sei ausserdem immer dem Veterinäramt oder der Polizei zu melden.
Beide Veterinärämter bestätigen also, dass die Zahl der jährlich gemeldeten Fälle sehr tief sei und somit Ruhe bewahrt werden könne.