Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause findet die Museumsnacht wieder statt. Am 20. Mai öffnen 37 Museen und Kulturinstitutionen ihre Türen und laden zur 21. Museumsnacht Basel ein.
«Nachts wird besonders sichtbar, dass das Museum eine Bühne ist. Ein inszenierter Ort, an dem das Publikum jedoch selber entscheiden kann, wo es hingehen will, anstatt in einem Sessel zu sitzen.» Werner Hanak ist seit Oktober letzten Jahres stellvertretender Leiter der Abteilung Kultur des Kanton Basel-Stadt. Für ihn ist gerade die «Faszination Museum bei Nacht» für den Publikumserfolg der Veranstaltung verantwortlich.
Nun kann die Museumsnacht nach zwei Jahren wieder stattfinden, dieses Mal jedoch im Frühling und nicht wie gewohnt im Januar. «Wir sind gespannt, wie eine Museumsnacht im Mai ankommen wird», sagt Marc Zehntner, Direktor des Historischen Museums Basel. Mit 200 Programmangeboten in 37 Museen und Kulturinstitutionen kann sich das Publikum auf ein vielfältiges Programm freuen.
Programmschwerpunkt des Historischen Museums in der Barfüsserkirche ist dieses Jahr die Coronapandemie, die «zwar aus den Medien, jedoch noch nicht aus der Gesellschaft verschwunden ist», so Marc Zehntner. In der Ausstellung «Seuchen, Pest & Covid-19» haben die Besucher und Besucherinnen die Möglichkeit, dem virtuellen Bericht des Arztes Felix Platter aus dem 16. Jahrhundert zu folgen, der damals die Pest in Basel bekämpfte.
Das Kunstmuseum Basel lädt zu Gesprächen mit Beziehungsexperten und Astrologinnen ein, das Programm widmet sich den sozialen Einschränkungen der letzten zwei Jahren und steht im Zeichen von Freundschaft und Gemeinschaft.
Den Veranstaltenden der Museumsnacht ist es ein Anliegen, ein diverses und junges Publikum anzulocken. Unter 26-Jährige erhalten ein Gratisticket, denn «tatsächlich machen 45 Prozent unserer Besucherinnen und Besucher unter 26-Jährige aus», sagt Eva Keller, Leiterin des Fachbereiches Museen und Kulturmarketing.
Ebenfalls soll die Museumsnacht Begegnungsort für Geflüchtete und Zugezogene sein. Seit dem Jahr 2015 bietet die Abteilung Kultur des Kantons Basel-Stadt die Möglichkeit, dass Menschen in prekären Lebenssituationen oder mit direktem Migrationshintergrund mit Begleitpersonen aus Politik oder Kulturvereinen gemeinsam einen Rundgang durch die Museumsnacht machen können. Auch sie erhalten ein Gratisticket.
Zudem gibt es einige Programmpunkte, bei denen Sprachkenntnisse keine Rolle spielen. So zum Beispiel die «Klangwelten im Dunkeln» in der Fondation Beyeler oder die Tanzperformance «Totentanz durch die Jahrhunderte» in der Barfüsserkirche.
Ebenfalls auf dem Programm stehen zahlreiche Workshops, bei denen die Besucherinnen und Besucher in der Papiermühle selber Papier herstellen können, oder im Rahmen der Ausstellung «Satt Sehen» des Helvetia Art Foyers mit Kindern draussen Brot gebacken werden kann. Weitere Infos zum Programm, sowie zum Shuttlebus-Angebot sind auf der Website der Museumsnacht zu finden. Die Museumsnacht findet von 18:00 bis 2:00 statt.