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Etliche Läden haben wegen Corona ihre Öffnungszeiten verkürzt. Nun aber lockt das Weihnachtsgeschäft.
Donnerstag und Freitag markieren für geneigte Shopper ein Highlight in der Wochenagenda. Viele Läden in der Stadt, vor allem grössere Geschäfte und Ketten, haben dann jeweils bis 20 Uhr geöffnet; man kann ganz entspannt nach der Arbeit dem Konsum frönen. Zu verdanken ist dies dem Umstand, dass die Ladenöffnungszeiten in Basel locker geregelt sind: Geschäfte können diese von Montag bis Freitag von 6 bis 20 Uhr und samstags von 6 bis 18 Uhr frei festlegen.
In den vergangenen Monaten allerdings kam es nicht selten vor, dass ein Shopper vor verschlossenen Türen stand. Etwa beim Globus in Basel: Nach dem Lockdown hatte das Warenhaus klammheimlich die Öffnungszeiten verkürzt; am Donnerstag und Freitag ist plötzlich bereits um 18.30 Uhr Schluss. Und auch Frühaufsteher machen lange Gesichter. Anstatt wie gehabt um 9 Uhr öffnet Globus derzeit erst um 10 Uhr die Türen.
Die Kleiderkette Zara in der Freien Strasse schliesst derweil von Montag bis und mit Mittwoch anstatt um 20 Uhr bereits um 19 Uhr, und Ochsner Sport verzichtet wie Globus seit der Wiedereröffnung nach dem Lockdown auf den Abendverkauf – um 18.30 Uhr ist an Werktagen Schluss. Bei Longchamp an der Freien Strasse ist die Kürzung noch drastischer. Dieser Laden öffnet werktags anstatt um 9.30 Uhr aktuell erst um 13 Uhr seine Türen und schliesst um 18.30 Uhr.
Dies nur einige von vielen Beispielen. Etliche Geschäfte haben wegen Corona ihre Öffnungszeiten gekürzt. Mathias Böhm, Geschäftsführer von Pro Innerstadt Basel, sagt: «Die Frequenzen nach dem Lockdown waren besonders abends niedrig. Da lag es für viele Läden nahe, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen. Das war auch für uns nachvollziehbar.» Vielmehr habe er zu diesen «wenig radikalen» Massnahmen geraten, wenn es betrieblich Sinn machte. «Es ist nicht von der Hand zu weisen: Damit liessen sich auch Personalkosten einsparen.»
Dass es zu Entlassungen kam, die aufgrund dieser kurzfristigen Anpassungen getätigt wurden, sei ihm indes nicht bekannt. Wohl aber, dass viele Geschäfte immer noch Kurzarbeit beanspruchen, sagt Böhm. So etwa bei Longchamp, wie ein Verkäufer am Telefon ausführt. Im November laufe diese allerdings aus, und zum Weihnachtsgeschäft hin habe man das Ziel, wieder zu gängigen Zeiten offen zu haben.
Die beiden Sonntagsverkäufe vor Weihnachten werden stattfinden. Das ist fix.
(Quelle: Mathias Böhm, Pro Innerstadt Basel)
Dies ist auch der Wunsch des Vereins Basler Weihnacht. So sagt Tourismusdirektor und Vorstandsmitglied Daniel Egloff zur bz: «Je länger Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, desto besser.» So würden auch die Chancen, dass Auswärtige in der Weihnachtsstadt Basel übernachten, grösser. «Aber: Ich verstehe die Situation der Läden. Auch die Tourist-Information am Barfüsserplatz musste ihre Öffnungszeiten wegen der niedrigeren Frequenzen anpassen.»
Ein weiteres Vorstandsmitglied, Sabine Horvath, sagt dazu: «Es macht sicher Sinn, die Öffnungszeiten des Detailhandels mit jenen des Weihnachtsmarkts abzustimmen, um den Besuchern ein ganzheitliches Einkaufserlebnis während der Adventszeit zu bieten», so die Leiterin des Standortmarketings. Da der Weihnachtsmarkt bis 20.30 Uhr geöffnet sei, wäre es nicht zwingend, aber wünschenswert, wenn die Geschäfte den Abendverkauf wieder einführen würden.
Tatsächlich deuten die Zeichen darauf hin, dass bald wieder «courant normal» herrscht. «Schliesslich startet bald das Weihnachtsgeschäft, für viele Läden die ertragreichste und damit wichtigste Zeit des Jahres. Auch die beiden Sonntagsverkäufe werden stattfinden, das ist fix», sagt Mathias Böhm von Pro Innerstadt. Er gehe davon aus, dass gerade das Warenhaus Globus die Öffnungszeiten demnächst ausdehne – spätestens zum Beginn des Weihnachtsgeschäfts im November. Eine Globus-Sprecherin wollte dazu auf Anfrage allerdings keine Angaben machen.