AVO Session
Dionne Warwick: «Ich muss nochmals wiederkommen»

Die 71-jährige Legende Dionne Warwick eröffnete am Freitagabnd die AVO Session Basel. Die begnadete Soul-Sängerin berührte mit ihren Liedern Teenager genauso wie Senioren, welche die Sängerin bereits ein Leben lang begleiten.

Pascal Münger
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Dionne Warwick begeistert an der AVO Session das Publikum
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Dionne Warwick in Basel.
Die 71-jährige Soul-Legende Dionne Warwick begeisterte das Publikum
Dionne Warwick an der AVO Session in Basel
Dionne Warwick
Dionne Warwick

Dionne Warwick begeistert an der AVO Session das Publikum

Keystone

Momentan blickt sie zurück. Einerseits, weil es genau 50 Jahre her ist, seit die Soul-Legende Dionne Warwick ihre erste Single «Don’t Make Me Over» veröffentlicht hat. Andererseits aber sicherlich auch, weil sie seit dem plötzlichen Tod ihrer Cousine Whitney Houston im Februar dieses Jahres schmerzlich miterleben musste, wie schnell eine grosse Karriere zu Ende gehen kann.

Nächste Woche veröffentlicht die Sängerin das Album «Now: A Celebratory 50th Anniversary Album» auf dem sie, neben zwei neuen Songs, alte Hits, wie ihre erste Single, neu aufgenommen hat. In diesem Sinne eröffnete sie gestern Abend auch die diesjährige AVO Session Basel: Der grösste Soul-Star neben Aretha Franklin schaute zurück auf ihr Leben als Musikerin, spielte Hits aus den 50er-, 60er-, 70er-, 80er- und 90er-Jahren und versprühte mit ihrer über die Jahre versilberten Stimme ein sanftes Gefühl der Zeitlosigkeit.

Musik spricht viele an

Ihre Musik verbindet Generationen – auch gestern in Basel berührte Dionne Warwick mit ihren Liedern Teenager genauso wie Senioren, welche die Sängerin bereits ein Leben lang begleiten. «Meine lange Karriere macht mich noch lange nicht zu einer Legende», sagt Dionne Warwick im Gespräch vor ihrem Auftritt. Es störe sie zwar nicht, wenn man sie als solche bezeichne, es gäbe aber Menschen auf dieser Welt, die Weltbewegenderes geleistet hätten als sie. «Und wenn ein 20-jähriges Mädchen an mein Konzert kommt, erstaunt mich das auch nicht», sagt Warwick und lacht. Dies beweise nur, dass das Kind einen guten Musikgeschmack habe.

Die 71-jährige Amerikanerin antwortet knapp auf Fragen. Während ihrer Karriere hat sie gelernt, Unrelevantes aus ihren Antworten herauszufiltern und ihre Sätze so klar wie möglich zu formulieren. In den 80er- Jahren hat sie als Moderatorin der in den USA populären Fernsehpop-Show «Solid Gold» auch Erfahrungen auf der anderen Seite des Mikrofons gesammelt und ist heute dementsprechend abgebrüht und gesetzt. Nur über ein Thema dürfe man sie auf keinen Fall ansprechen, hiess es vom Management vor dem Gespräch: Whitney Houston. Warwick war am Boden zerstört, als sie vom Tod ihrer Cousine erfuhr.

Zum ersten Mal in Basel

Gestern sorgte sich Dionne Warwick eher ein wenig darüber, dass sie erst am Nachmittag in Basel eingetroffen war: «Ich war schon oft in der Schweiz, aber noch nie in Basel. Schade, dass ich nichts von dieser Stadt zu sehen bekomme.» Warwick ist zur Eröffnung der AVO Session Basel extra aus Amerika eingereist und wird das Land bereits heute Samstag wieder in Richtung Heimat verlassen. «Das heisst, ich muss einfach nochmals wiederkommen», sagt Warwick.

Ans Aufhören denkt die Sängerin noch lange nicht: «Das, was ich hier mache, mache ich, seit ich denken kann. Und es macht mir heute noch genauso viel Spass auf einer Bühne zu stehen, wie zu Beginn meiner Karriere.»