Dieses Jahr fällt der Basler Traditionsanlass Vogel Gryff nicht der Coronapandemie zum Opfer. Dies teilen die Drei Ehrengesellschaften mit. Es gibt allerdings ein strenges Schutzkonzept.
Vogel Gryff und Gryffemähli können unter Covid-Schutzmassnahmen am 27. Januar 2022 durchgeführt werden. Das steht seit Donnerstag fest. «Mit grosser Freude können wir informieren, dass die Drei Ehrengesellschaften Kleinbasels (3E) am 13. Januar von den zuständigen Behörden des Kantons Basel-Stadt die ‹Zusage zur Durchführung› erhalten haben, Vogel Gryff und Gryffemähli unter den geltenden Covid-Auflagen am 27. Januar abhalten zu können», teilen die 3E mit.
Die Durchführung sei möglich aufgrund der Schutzkonzepte, welche die 3E seit September 2021 in enger, konstruktiver Abstimmung mit dem Gesundheitsdepartement erstellt und der sich veränderten Pandemie-Situation und den jeweils geltenden Auflagen mehrfach angepasst haben. Für die Aussenanlässe des Brauchtums (Talfahrt, Tänze der Drei Ehrenzeichen, Dislokation der Gesellschaftsmitglieder zur Messe) und für das Gryffemähli wurden jeweils separate Schutzkonzepte erstellt. Es handle sich dabei um für sich einzelne, abgeschlossene Veranstaltungen.
Das Master-Schutzkonzept für die Aussenanlässe umfasse dabei 99 Seiten, dasjenige für das Gryffemähli 27 Seiten. «Bei der Entwicklung der Schutzkonzepte waren die 3E bestrebt, Vogel Gryff und Gryffemähli in der aktuellen Situation sowohl für die Gesellschaftsmitglieder als auch für die Bevölkerung wenn immer möglich erlebbar und erkennbar durchführen zu können», wie die 3E mitteilen. Gleichzeitig sei es den 3E aber immer ein zentrales Anliegen gewesen, das Risiko für das Publikum und alle Beteiligten mit der Einhaltung aller geltenden Auflagen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) und des Gesundheitsdepartementes Basel-Stadt möglichst gering zu halten.
Dies könne für die 3E nur unter ausserordentlichem organisatorischem und finanziellem Zusatzaufwand bewältigt werden. Selbstverständlich müssten dabei auch einige Einschränkungen und der Verzicht auf gewisse traditionelle Elemente und lieb gewonnene persönliche Gewohnheiten in Kauf genommen werden. Der Vogel Gryff am 27. Januar 2022 werde ein besonderer Tag in speziellen Zeiten, aber - und das sei wesentlich - das Brauchtum werde weitergeführt, sei erkennbar und könne aktiv erlebt werden. Der Vogel Gryff unter Pandemiebedingungen werde kein Vogel Gryff «light». Und weiter: «Sollte die erteilte Zusage der kantonalen Behörden aufgrund aktueller Entwicklungen kurzfristig zurückgezogen werden, wird der Vogel Gryff 2022 nicht verschoben.»
Zur Prüfung der Zertifikate 2G/3G organisieren die 3E zwei Checkpoints, welche den Gesellschaftsmitgliedern und der Bevölkerung offen stehen. Bei Vorlage eines gültigen Zertifikats und eines gültigen Personalausweises wird ein besonderes Armband abgegeben und angelegt. Das Armband vereinfacht die Zugangskontrolle zum Wild Ma-Horst, zu den Tänzen sowie zum Gryffe Mähli und verhindert unnötige Wartezeiten. Das Armband kann auch die Zertifikatsprüfung beim Zugang in die Baizen erleichtern, in denen abends ein Tanz stattfindet. Die betroffenen Wirte werden orientiert. Letztlich bleibt es aber in der Verantwortung der Wirte, inwieweit sie das Armband anerkennen und auf eine weitere Zertifikats-Prüfung verzichten.
Die 3E appellieren an die Bevölkerung, sich an die Massnahmen zu halten und FFP2- oder medizinische Schutzmasken zu tragen.
Die Gesellschaften zum Greifen, Hären und Rebhaus begehen jeweils gemeinsam den Kleinbasler Feiertag. Der Vogel Gryff, Leu und Wild Maa zeigen dabei ihre Jahrhunderte alten Tänze. Ursprung für den Brauch waren die jährlichen Waffeninspektionen früherer Zeiten.