Bei Bauarbeiten im Hof der Kleinbasler Kaserne ist ein alter Plattenboden entdeckt worden, der zum Kloster Klingental gehörte. Der Fund bietet neue Erkenntnisse zu den Klostergebäuden.
Während Bauarbeiten im Hof der Kaserne haben Mitarbeitende der Archäologischen Bodenforschung des Kantons bedeutende Funde gemacht. Diese bieten neue Einsichten in das einstige Kloster Klingental. «Bei diesen Arbeiten wurde der noch intakte Plattenboden eines Klausurgebäudes des Klosters Klingental aufgedeckt. Der Boden dürfte rund 700 Jahre alt sein», erklärt Marco Bernasconi, Leiter der Abteilung für Ausgrabungen bei der Archäologischen Bodenforschung.
Man habe den Grundriss des Klausurgebäudes aufgrund von alten Plänen schon gekannt, erzählt Bernasconi weiter. Allerdings sei bisher wenig bekannt gewesen über die Binnenaufteilung des Klostergebäudes. «Allenfalls ergeben sich nun Hinweise auf einzelne Gebäudeabschnitte oder Raumaufteilungen im Innern», fügt Bernasconi an.
Dass gerade im Hof der Kaserne gegraben wird, ist nicht zufällig. Denn seit einigen Jahren wird der Kopfbau umgestaltet, in der ehemaligen Klosterkirche ist man ebenfalls mit der Neugestaltung des Ausstellungsraumes beschäftigt. Es soll dabei öfter zu spannenden Funden gekommen sein, sagt Bernasconi: «Es konnten einerseits der Kirchenboden sowie vereinzelte Gräber im Inneren der Kirche aufgedeckt werden, andererseits wurde auch ein Eckturm der mittelalterlichen Stadtmauer sowie weitere Befestigungsabschnitte ausgegraben.»
Im Jahr 2019 wurde sogar ein Massengrab aus napoleonischer Zeit ausgegraben. Das Klosterareal war einst von der mittelalterlichen Stadtmauer umgeben. «Im Bereich des ehemaligen Stadtgrabens wurden die Bestatteten aufgedeckt», sagt Bernasconi. Er merkt noch an, dass es aufgrund der archäologischen Untersuchung nicht zu Verzögerungen der Arbeiten komme. Man habe bei der Baustelle die Koordination frühzeitig geplant, damit den Bauarbeitenden Ausweichmöglichkeiten gegeben werden.
Das Kloster Klingental wurde im späten 12. Jahrhundert von den Dominikanerinnen gegründet. Es war damals das bedeutsamste und wohlhabendste Kloster in Basel und einst auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Stadt.