Ford bietet seinen Kunden an, über Video live bei der Reparatur und Wartung zuzuschauen und einzelne Arbeitsschritte freizugeben.

Ford bietet seinen Kunden an, über Video live bei der Reparatur und Wartung zuzuschauen und einzelne Arbeitsschritte freizugeben.

zvg

Viele Werkstätten weiterhin geöffnet

In Zeiten der Corona-Krise haben die Hersteller Notlösungen parat

Georg Ueding
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In diesen Krisenzeiten sind viele mehr denn je auf Mobilität angewiesen: Nicht nur Privatleute benötigen das eigene Auto für Fahrten zum Einkaufen, zur Apotheke oder zum Arzt, auch Supermärkte und Krankenhäuser und viele andere öffentliche Einrichtungen sind auf zuverlässige Lastwagen-Lieferungen angewiesen, Einsatzkräfte benötigen intakte Fahrzeuge: So stellt beispielweise BMW medizinischen Fachkräften und Pflegepersonal eine kostenlose Fahrzeugflotte zur Verfügung, sodass diese nicht mehr auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen müssen. Neben der blossen Verfügbarkeit von Autos ist es aber ausserdem wichtig, dass Werkstätten und Servicestellen -insbesondere der Hersteller von Nutzfahrzeugen- weiterhin geöffnet haben, soweit das die Gesetze zulassen.

Berührungsloser Service über Video-Telefonie

Daher haben sich viele Hersteller Lösungen einfallen lassen, um trotz geschlossener Ausstellungsräume und verschärfter Hygienevorschriften die Reparatur und Wartung ihrer Fahrzeuge weiterhin zu gewährleisten. Bei Ford heisst diese Lösung „No Touch- Service“. Dieser gebe „Kunden die Sicherheit, dass notwendige Arbeiten am Fahrzeug gewissenhaft erledigt werden und dass ihr Fahrzeug anschliessend gründlich desinfiziert wird", so Massimo Pasanisi, Europa-Chef für Kundenservice und Verkauf bei Ford. Neben einer abschliessenden Desinfektion des Innenraums beinhaltet der Service ausserdem einen sogenannten Video-Check. Dabei werden Kunden über Video live zugeschaltet und können so einzelne Arbeitsschritte im Laufe der Reparatur überwachen und freigeben.

Darüber hinaus garantiert der Hersteller, dass bei allen Arbeiten spezielle Hygienevorschriften eingehalten werden, beispielsweise tragen alle Angestellten in den Werkstätten Einweghandschuhe. Mithilfe der unternehmenseigenen Bank Ford Credit will Ford seinen Kunden ausserdem bei finanziellen Schwierigkeiten unter die Arme greifen: „Schutzbedürftigen Kunden“ ermögliche man reduzierte Zahlungen, Zahlungsaufschübe und Zahlungsverlängerungen. Auch Leasing-Kunden und solche, die ihre Fahrzeuge finanziert haben, wolle man unterstützen, so Ford.

Einsatzfahrzeuge werden priorisiert

Auch bei Renault will man, soweit dies möglich ist, alle Betriebe aufrechterhalten. Trotz teilweise reduzierter Belegschaft und geänderten Öffnungszeiten sei man bestrebt, „zusammen mit unserem Händlernetz die Dienstleistungen für die Kunden im Rahmen der jeweils aktuellen Richtlinien und Regeln weiter so umfassend wie möglich anzubieten“, versichert Renault Schweiz-Chef Claude Gregorini. Auch hier achtet man verstärkt auf Hygiene, ausserdem werden unter Umständen dringend benötigte Einsatz- und Transportfahrzeuge bei der Reparatur und Wartung bevorzugt. Kunden wird eine telefonische Anmeldung nahegelegt.

Ähnlich halten es auch viele andere Marken. Der LKW-Hersteller DAF hält seine Werkstätten europaweit offen, die Versorgung mit Ersatzteilen soll gewährleistet sein und auch der Pannendienst bleibt verfügbar. Opel-Werkstätten haben bis auf den Kanton Tessin weiterhin überall geöffnet, während die Verkaufsteams nur noch per E-Mail oder Telefon zu erreichen sind. Gleiches gilt für Volkswagen Nutzfahrzeuge, die ausserdem ihre Pannen- und Notfallhotline weiterhin aufrechterhalten.

Wie lange der aktuelle Ausnahmezustand noch anhalten wird, ist ungewiss. Umso beruhigender ist es, zu sehen, dass sich die Automobilhersteller ihrer Verantwortung bewusst sind und alles daransetzen, die Mobilität ihrer Kunden weiterhin zu gewährleisten.