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Geplant war, die Standortvorschläge für die Oberflächenanlagen für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle abzusegnen. Doch es kam anders: Die Regionalkonferenz Lägern Nord will sichbetreffend Oberflächenstandort mehr Zeit geben.
Mit Spannung ist das Ergebnis der neunten Regionalkonferenz Nördlich Lägern vom Mittwochabend im Bülacher Kirchgemeindehaus erwartet worden.
Geplant war, die Standortvorschläge für die Oberflächenanlagen für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle abzusegnen.
Doch es kam alles ganz anders: Die Fachgruppe Oberflächenanlagen der Regionalkonferenz hatte im Auftrag der Vollversammlung vom 30. Juni fünf Standortvorschläge eingehend geprüft und stellte die Resultate der Vollversammlung vor.
Anschliessend gab sie ihre Empfehlung ab. Als Standorte für die Platzierung von Oberflächenanlagen für ein Tiefenlager für radioaktive Abfälle schlug die Arbeitsgruppe die Kiesgrube in Weiach und Stadel Haberstal vor. Dieser Vorschlag wurde auch von der Leitungsgruppe der Regionalkonferenz unterstützt.
Die deutschen Teilnehmer der Regionalkonferenz vertraten die Auffassung, die Kriterien zur Standortbewertung seien zu wenig nachvollziehbar. Sie stellten den Antrag, die Abstimmung über den Standort der Oberflächenanlage sei zu verschieben.
Mit 46 zu 40 Stimmen stimmte die Vollversammlung diesem Antrag knapp zu. Damit wurden auch die Diskussion und die Abstimmung über den Antrag der Fachgruppe Oberflächenanlage auf eine spätere Vollversammlung verschoben.
Die Leitungsgruppe und die Fachgruppe Oberflächenanlage werden die Situation analysieren und zuhanden der Regionalkonferenz einen Vorschlag für das weitere Vorgehen ausarbeiten.
Situation wird neu analysiert
«Mit der Annahme des Antrages hat die Regionalkonferenz ihren Willen bekundet, mehr Zeit für einen Vorschlag für Oberflächenanlagen zu beanspruchen», sagte Hanspeter Lienhart, Präsident der Regionalkonferenz Lägern Nord im Anschluss an die Vollversammlung.
Die Leitungsgruppe und die Fachgruppe Oberflächenanlage würden nun die Situation analysieren und nach Absprache mit dem Bundesamt für Energie der Regionalkonferenz einen Vorschlag für das weitere Vorgehen machen. «Ich hoffe, dass wir bereits bei der nächsten Regionalkonferenz vom 21. September einen Schritt weiterkommen», sagte Lienhart.
Felix Binder, Präsident des Planungsverbandes Zurzibiet, zeigte sich vom Resultat einigermassen überrascht: «Es ist schon sehr speziell, dass ein im Schnellverfahren vorgeschlagener Standort wie Stadel nun plötzlich favorisiert wird. Wir Zurzibieter haben aber keinen Grund, zu triumphieren. Stadel liegt hart an der Grenze zum Bezirk Zurzach. Ich hoffe nur, dass die vorgeschlagenen Standorte Kiesgrube Weiach und Stadel die von uns stets geforderte höchstmögliche Sicherheit bieten.»