Startseite
Aargau
Zurzibiet
Seit der Eröffnung der neuen Wellnesswelt sind die Eintrittszahlen im Thermalbad von Bad Zurzach um fast 13 Prozent gestiegen. Dagegen lehnten die Aktionäre heute einen Vorschlag des Verwaltungsrats zum «Cash-Pooling» ab.
Der Verwaltungsrat der Thermalbad Zurzach AG hat mit dem Vorschlag, dem Cash-Pooling der Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden» beizutreten, etwas gewagt – und verloren. Cash-Pooling, zu deutsch «Liquiditätsbündelung», bezeichnet einen konzerninternen Liquiditätsausgleich durch ein zentrales Finanzmanagement – im Fall der Stiftung Gesundheitsförderung Bad Zurzach + Baden respektive der Thermalbad AG durch die UBS AG.
Den Gruppenunternehmen wird überschüssige Liquidität entzogen beziehungsweise Liquiditätsunterdeckungen durch Kredite aus dem Pool ausgeglichen. Vorteile des Cash-Poolings sind der Abbau von Schuldzinsen sowie die Verbesserung der Liquidität.
Diese Vorteile vermochten die Aktionäre der Thermalbad Zurzach AG an ihrer Versammlung im Gemeindezentrum Langwies nicht zu überzeugen. Für die Annahme war aufgrund der Regeln der ausführenden Bank Einstimmigkeit gefordert.
In der Abstimmung votierte indes rund die Hälfte dagegen. Hauptgründe für die Ablehnung des Antrags waren grundsätzliche Skepsis gegenüber dem System respektive die Meinung, das Risiko eines Beitritts sei zu hoch.
Ein Aktionär warf in die Diskussion ein, man kenne die finanzielle Lage der am Pool beteiligten Gesellschaften nicht. Ein Ja zum Cash-Pooling sei zu vergleichen mit einem Mann, der eine Frau heirate, ohne deren Charakter zu kennen. Ein zweiter Aktionär erinnerte daran, dass 2002 ein Cash-Pooling beim Grounding der Swissair im Spiel war.
Erfreut nahmen die Aktionäre den Jahresbericht und die Jahresrechnung der Thermalbad Zurzach AG entgegen. Verwaltungsratspräsident Markus Leimbacher bezeichnete die im letzten Jahr realisierte Wellnesswelt «Sel Aqua Natura» als «wichtigen und richtigen Schritt in die Zukunft des Thermalbades. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt das Richtige getan».
Das Angebot ist durch eine dreistöckige Sauna, ein Solebad mit Liquid-Soundsystem sowie durch ein Naturschwimmbecken erweitert worden. Das neue Eintrittssystem hat dazu geführt, dass die Badbesucher weder beim Eintritt noch beim Austritt Schlange stehen müssen.
Insgesamt hat die Thermalbad Zurzach AG 11 Millionen Franken in den Ausbau ihrer Anlagen investiert. «Diese Investition hat sich gelohnt», sagte Leimbacher an der Aktionärsversammlung, «zumal die aktuellen Zahlen zuversichtlich stimmen».
12,6 Prozent mehr Eintritte
Seit Oktober 2013 sind die Frequenzen um durchschnittlich 12,6 Prozent gestiegen. Spitzenreiter war der Dezember mit einem Plus von 21,7 Prozent.
Der Reingewinn der Thermalbad Zurzach AG liegt bei 474 000 Franken. Angesichts der Bautätigkeit auf dem Areal des Thermalbades ein beachtliches Ergebnis.
Wie im letzten Jahr stimmten die Aktionäre dem Verzicht auf die Ausschüttung einer Dividende zu und bewilligten eine Kapitalherabsetzung durch Nennwertrückzahlungen auf Namen- und Inhaberaktien.
Neu liegt der Nennwert der Inhaberaktie bei 450 Franken (bisher 460 Franken). Der Nennwert der Namenaktie beträgt neu 90 Franken (bisher 92 Franken). Grund dieser Massnahme ist, dass der Kurswert der Inhaberaktie bei lediglich 400 Franken, also deutlich unter dem Nennwert, liegt. Dies hat laut Verwaltungsrat negative Auswirkungen auf den Handel der Aktie.
Innenbereich wird saniert
Das Thermalbad wolle den Schwung der letzten Monate nutzen und den Innenbereich des Bades sanieren, sagte Geschäftsführer Dominik Keller. Geplant ist die Sanierung der Garderoben, der WC-Anlagen und der Duschen beim Ruhebecken sowie die Erneuerung von Böden und Decken sowie von Lüftung und Fensterfronten.