An den kommenden Gemeindeversammlungen entscheiden Teufenthal und Unterkulm über die gemeinsame Finanzierung der Erschliessung des Industriegebiets Feldmatte und des ehemaligen Injecta-Areals.
Vor fünf Jahren genehmigten Unterkulm und Teufenthal einen Kredit, um die Erschliessung ihrer Industriegebiete (Feldmatte und ehemaliges Injecta-Areal) zu planen. In den vergangenen Jahren sei ein «umfangreiches Bauprojekt erarbeitet worden», heisst es in den Unterlagen zu den Gemeindeversammlungen: Ob das Projekt umgesetzt wird, entscheidet am 25. November die Unterkulmer und am 26. November die Teufenthaler Gemeindeversammlung.
Worum geht es beim über 6.5-Millionen Franken teuren Projekt überhaupt? Das Unterkulmer Industriegebiet Feldmatte und das ehemalige Injecta-Areal in Teufenthal sind seit Jahren ungenügend erschlossen. «Die neueren Gebäude haben zurzeit nur eine befristete Zufahrt», sagt Peter Weber, Vizeammann von Teufenthal.
Aus diesem Grund spüre man im Wynental auch Druck vom Kanton, wie Reto Müller, Bauverwalter der Region Kulm gegenüber der AZ sagt: «Die letzten Baubewilligungen in der Feldmatte wurden nur mit dem Versprechen zur Realisierung eines neuen Quartier-Anschlusses erteilt.»
Auch die Gemeinden sind an der Weiterentwicklung des Areals interessiert. «Durch die einfachere Anfahrt wird der Standort für Arbeitgeber attraktiver », so Peter Weber. Das langfristige Ziel sei, Arbeitsplätze zu schaffen, um nicht zur Industriebrache zu werden. Ein Plan, der auch ohne das einst angedachte AVA-Depot (ehemals WSB) in Teufenthal aufgehen muss.
Trotz grossen Bemühungen des Gemeindeammanns Niklaus Boss und weiteren Rückschlägen für das AVA-Projekt in der Schöftler Hegmatte (die AZ berichtete), wird das ehemalige Injecta-Areal wohl kaum zum neuen Depot, so Weber: «Der Standort Teufenthal wurde von der AVA abgeklärt und als ‹nicht geeignet› empfunden.»
Als Voraussetzung für die Projektrealisierung wurde vor rund einem Jahr der Herbergekreisel beim Bahnhof in Teufenthal vom Kanton gebaut, inklusive Sanierung des Bahnübergangs und Ausbau der Ein- und Ausfahrt zur Schmittengasse. Die Arbeiten seien ohne grössere Verzögerungen verlaufen. Jetzt sind die Gemeinden so weit, dass die weiterführenden Strassenprojekte zur Erschliessung der Industriegebiete realisiert werden können.
Die Kosten werden von beiden Gemeinden getragen. So auch der Ausbau der Schmittengasse (Teufenthal), an die Unterkulm rund 420000 Franken zahlt. Mit dem Ausbau fällt dafür der Bau eines neuen Bahnübergangs in der Feldmatte weg.