Mittels Onlineumfrage hat die Gemeinde die Meinung der Teufenthaler Bevölkerung in die Machbarkeitsstudie des Injecta-Areals miteinbezogen. Die Vorstellungen reichen von Wohnraum bis Skatepark.
Open-Air-Kulturveranstaltungen auf dem Injecta-Areal? Oder doch ein Skatepark? Und in den Innenräumen Wohnungen und Co-Working-Spaces? So lauten die Vorschläge von Teilnehmenden einer Onlineumfrage zur Machbarkeitsstudie, mit welcher die Zukunft des Teufenthaler Industrieareals geplant wird.
Die Umfrage wurde von einem Referendumskomitee gewünscht. An der Wintergmeind 2021 wurde die Studie respektive der damit verbundene Kredit über 145'400 Franken mit einer Stimme Unterschied zuerst abgelehnt. Daraufhin ergriff das Komitee «Zukunft Teufenthal» erfolgreich das Referendum und gewann die Abstimmung mit 264 zu 230 Stimmen.
Im zweiten Anlauf versprach der Gemeinderat: «Wir werden die Bevölkerung in den Prozess miteinbeziehen.» Im März wurde auf der Gemeindewebsite deshalb eine Umfrage aufgeschaltet. Mit ernüchterndem Ergebnis: Gerade mal 47 Teilnehmende füllten den Fragebogen aus.
«Die Beteiligung hätte stärker sein können», findet Gemeindeammann Niklaus Boss. Dass 85 Prozent der Teilnehmenden grosses Entwicklungspotenzial im Injecta-Areal sehen, lässt Boss zufolge darauf schliessen, dass mehr Befürworter als Gegner der Machbarkeitsstudie bei der Umfrage mitgemacht haben. Das sei schade.
Schön sei dafür, dass sich auch viele jüngere Menschen (rund 17 von 47) Gedanken über das Areal gemacht haben, findet der Ammann. Für 83 Prozent der Beteiligten (39 Leute) soll die Entwicklung der heutigen Industriebrache in Richtung gewerbliche Nutzung gehen. 32 Menschen (68 Prozent) wollen neuen Wohnraum auf der Fläche sehen.
Knapp die Hälfte der 47 Teilnehmenden (47 Prozent) befürchtet entweder zusätzliches Verkehrsaufkommen, mehr Lärm oder Schattenwurf bei einer Entwicklung des Areals. Zumindest bei einem der Punkte kann Boss schon jetzt beruhigen: «Interne Abklärungen haben gezeigt, dass der Verkehrsknoten den Mehrverkehr locker stemmen könnte.»
Vereinzelt entspringt die Angst um die Zukunft des Areals der Ungewissheit. «Interessanterweise wird das Areal von einzelnen Teilnehmenden als verschlossene, schwer zugängliche ‹Blackbox› gesehen», heisst es in der Medienmitteilung. Diejenigen, die an der Umfrage teilgenommen haben, wüschen sich deshalb auch eine transparente und offene Kommunikation.
Jetzt, wo die Umfrage ausgewertet wurde, werden die Ergebnisse den Planungsbüros zum Einbezug zur Verfügung gestellt. Eigentlich wären es drei Büros gewesen, die sich mit dem Areal auseinandersetzen und mögliche Nutzung- und Entwicklungsmöglichkeiten hätten ausarbeiten sollen. Gemäss der Gemeinde ist eines jedoch abgesprungen. «Ursprünglich wollten wir im Winter bereits mit dem Planungsverfahren beginnen», so Boss. Wegen der Ablehnung an der Gmeind wurde der Prozess verschoben. Das dritte Büro habe jetzt schlicht keine Kapazität mehr. Neu haben die beiden Planungsbüros den Auftrag je zwei bis drei Szenarien anstatt eines bis zwei auszuarbeiten.«Eine Ersparnis gibt es also nicht.»
Bei einer Begehung wurde den Planern das Areal gezeigt. Somit haben die Arbeiten rund um die Machbarkeitsstudie bereits begonnen. In zwei Wochen werden verschiedene Stakeholder, wie die Bahn, der Kanton und die Eigentümer des Injecta-Geländes, miteinbezogen.