Coronabedingt findet das Lenzburger Jugendfest dieses Jahr in einer «light»-Version statt. Dem traditionellen Brunnenschmücken konnte das im Gegensatz zum Umzug nichts anhaben: Die Brunnen der Stadt zeigen sich gewohnt festlich.
«Natürlich wäre es schöner, wenn auch der Rest des Jugendfestes stattfinden könnte», sagt Katrin Messerli, Präsidentin des gemeinnützigen Frauenvereins Lenzburg. «Aber immerhin können wir die Brunnen schmücken, das ist etwas Wunderschönes.» Der Verein ist zum 31. Mal für den Sodbrunnen in der Rathausgasse zuständig. Dieses Jahr habe man sich «etwas getraut», zum ersten Mal auf Pastellfarben gesetzt und auf Tannenkränze verzichtet.
Der Chlausbrunnen auf dem Metzgplatz wird dieses Jahr ebenfalls mit Rosen geschmückt, angelehnt an das Märchen vom «Prinzässli Roseduft», das Madeleine Thomann-Schwob für ihre Jugendfestrede 1969 erfand. Dem Märchen zufolge findet das Jugendfest zur Feier des Todes des Drachens statt, der die Prinzessin entführt hatte.
Der Rathausbrunnen ist dagegen ein politischer: Er thematisiert die Kanti Lenzburg, um deren Planung seit längerem gestritten wird. «Mit den Sparbüchsen soll symbolisch für die Kanti gesammelt werden», sagt Sabina Binggeli, mitverantwortlich für die Idee. Symbolisch, denn: Als «Spenden» stehen Schoggitaler bereit. Dass diese wohl nicht den ganzen Tag überleben, dem sei man sich bewusst, gibt die Gruppe lachend zu.
Eine kreative Umsetzung wurde auch für den Brünggelbrunnen gefunden: Zweige, welche die Januar-Schneestürme abgebrochen hatten, und wie Eiszapfen wirkende Reagenzgläser für die Blumen – und der «Sturmbrunnen» war perfekt.