Lenzburg
Der Lenzburger Gasthof «Hirschen» ist jetzt ein «Italiener»

Besitzer Reto Staub hat Fiore Kriezi den «Hirschen» direkt angetragen. Der neue Geschäftsführer setzt auf marktfrische Menüs und knusprige Pizzen.

Ruth Steiner
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Gastgeber Fiore Kriezi, Mitarbeiterin Sandra Huser und Küchenchef Michele.

Gastgeber Fiore Kriezi, Mitarbeiterin Sandra Huser und Küchenchef Michele.

Chris Iseli

Seit gestern ist der legendäre «Hirschen» in der Rathausgasse wieder offen. Die Küche wurde teilweise modernisiert, die Gaststube optisch aufgefrischt, das bei den Gästen beliebte «Hirschen»-Ambiente ist geblieben.

Der neue Wirt heisst Fiore Kriezi. Und im «Hirschen» werden jetzt mediterrane Spezialitäten aufgetischt. Der 38-jährige Gastronom Kriezi kennt die jüngere Vergangenheit des Lokals. Und er weiss, dass die Fussstapfen seines Vorgängers und Punktekochs Markus Roth riesig sind. Darauf angesprochen, sagt Kriezi, man sei sich der hohen Erwartungen bewusst. Deshalb betont er auch: «Wir wollen uns abheben, nicht imitieren. Nur so können wir uns eigene Anerkennung verschaffen.»

Mit guter Küche überzeugen
Kriezis erklärtes Ziel ist es, mit wenig kommerziellem Aufwand, umso mehr mit einer professionellen und guten Küche seine Gäste zu überzeugen. Mundpropaganda zufriedener Gäste sei die beste Werbung, sagt Kriezi, der sich persönlich um das Wohl der Gäste kümmert. Zusammen mit seiner Mitarbeiterin Sandra Huser. So will der «Hirschen» Stammgäste anlocken.

Mit diesem Konzept hat der «Hirschen»-Geschäftsführer in der Vergangenheit in Lokalen in Baden und in der Zentralschweiz gute Erfahrung gemacht, sagt er. Auch die Gegend kennt Fiore Kriezi bestens, hat er doch einige Jahre im Seetal in einem Spezialitätenrestaurant in führender Position gearbeitet.

Kriezis Weg nach Lenzburg war ein kurzer. «Reto Staub hat mich direkt angefragt.» Der Architekt aus Baden, Besitzer der Liegenschaft, und der neue Geschäftsführer, der mit seiner Familie ebenfalls in der Region Baden wohnt, kennen sich persönlich.

Gepflegte Karte, günstiges Menü
Einen ersten Vorgeschmack auf die neue Küche bekamen die Gäste bei der Eröffnung mit einer Auswahl mediterraner Häppchen. Der Blick in die reichhaltige Speisekarte zeigt alles, was man von der gepflegten italienischen Küche heutzutage erwartet: Antipasti, Suppen, Insalate, Pasta-Spezialitäten, Carne und Pesce.

Welches sind die Favoriten des Chefs? «Tagesfisch frisch vom Markt, grillierte Dorade oder ein feines Stück Fleisch auf dem heissen Stein.» Und natürlich Pizzen. Zwar möchte Fiore Kriezi keinesfalls in die Ecke der Pizzerias eingereiht werden. Doch finden sich auf der Karte immerhin 13 verschiedene Pizzen, von der klassischen Margherita bis zu jener mit dem fantasievollen Namen Sofia Loren.

Pizza-Liebhaber werden sich also kaum davon abhalten lassen, sich im Restaurant Hirschen mit einer Pizza zu verköstigen. Wer dies möchte, hat in der Lenzburger Altstadt nun definitiv die Qual der Wahl: Auf einer Distanz von 135 Metern hat es mit dem «Hirschen», der «Oberstadt» und dem «Mediterraneo» nun drei Anbieter des beliebten Nationalgerichts unseres südlichen Nachbarn. Italienische Spezialitäten gibt es zudem auch im «Alten Landgericht».

Den Mittagsgästen will Fiore Kriezi preiswerte Menüs anbieten. Was die genauen Öffnungszeiten anbelangt, so will er die Bedürfnisse vor Ort vorerst beobachten. Fest steht bisher dies: Sonntag ist Ruhetag.