Truppenbesuch
Militärdirektor Gallati besucht seine Götti-Formation bei der Gefechtsübung: «Ich bin beeindruckt von Ihrer Leistung»

Eine Delegation aus dem Aargau mit Militärdirektor Jean-Pierre Gallati und Sicherheitsdirektor Dieter Egli besuchte das Infanterie Bataillon 56 im Wiederholungskurs auf dem Glaubenberg. Dabei waren auch Ständerat Thierry Burkart und Nationalrätin Maja Riniker als Sicherheitspolitiker.

Fabian Hägler
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Militärdirektor Jean-Pierre Gallati gratulierte seiner Götti-Formation, dem Infanterie Bataillon 56, zur guten Leistung bei der Übung.

Militärdirektor Jean-Pierre Gallati gratulierte seiner Götti-Formation, dem Infanterie Bataillon 56, zur guten Leistung bei der Übung.

Dario Muffler / Jeremy Albrecht

Derzeit absolviert das Infanterie Bataillon 56 den Wiederholungskurs (WK), dabei stehen auch Schiess- und Gefechtsübungen auf dem Glaubenberg LU auf dem Programm. Dort erhielt das Bataillon Besuch aus dem Aargau: Eine grössere Delegation, der unter anderem Militärdirektor Jean-Pierre Gallati, Sicherheitsdirektor Dieter Egli, Grossratspräsident Pascal Furer und Staatsschreiberin Joana Filippi angehörten, wurde von Kommandant Matthias Maurer empfangen.

Maurer hat das Kommando über die Formation vor einem Jahr übernommen, die Geschichte des Bataillons ist aber schon viel älter. Die Zahl 56 geht auf die Truppenordnung des Jahres 1874 zurück, als der Bund alle Bataillone von West nach Ost neu durchnummerierte. Ursprünglich war die Formation ein Füsilier Bataillon, über das der Kanton Aargau verfügen konnte. Heute ist das Infanterie Bataillon 56, das die Geschichte des sogenannten Stumpenbataillons weiterführt, eines von vier Infanteriebataillonen der Territorialdivision 2.

Götti-Formation des Aargauer Militärdirektors zählt 850 Soldaten

Der Ursprung der Bezeichnung Stumpenbataillon – auf den Badges der Soldaten ist der Stumpen immer noch zu sehen – geht auf die ursprüngliche Rekrutierungsregion zurück: Das See-, Wynen- und Ruedertal waren bekannt für die Aargauer Zigarrenindustrie. Das Inf Bat 56 hat rund 850 Angehörige, wovon rund zwei Drittel aus dem Aargau stammen. Deshalb ist der Aargau der Götti-Kanton der Formation und Militärdirektor Jean-Pierre Gallati der eigentliche Götti des Bataillons.

FDP-Nationalrätin Maja Riniker und weitere Mitglieder der Aargauer Delegation verfolgen die Übung aus einem Schützengraben.

FDP-Nationalrätin Maja Riniker und weitere Mitglieder der Aargauer Delegation verfolgen die Übung aus einem Schützengraben.

Dario Muffler / Jeremy Albrecht

Auf dem Glaubenberg wurde der Besucherdelegation eine Übung präsentiert, bei der das Infanterie Bataillon unter anderem Minenwerfer abfeuerte, Hindernisse sprengte oder den Einsatz von Panzerabwehr-Waffen, Handgranaten und Maschinengewehren demonstrierte. Gezeigt wurde den Gästen auch, wie sich Scharfschützen im Einsatz tarnen, wie Truppenbewegungen in einem neu eingeführten System digital angezeigt und verfolgt werden und wie der Kommandostab organisiert ist.

Gallati: «Wir haben keine Show gesehen, sondern eine realistische Übung»

Militärdirektor Gallati zeigte sich bei einer kurzen Ansprache beeindruckt von der Leistung des Infanterie Bataillons. «Wir haben heute keine Show gesehen, sondern eine realistische Übung, und Sie haben alle Ihre Aufgaben erfüllt.» Die fast 1000 neuen Göttikinder würden sein Budget stark belasten, meinte der Aargauer Regierungsrat scherzhaft, bevor er als Geschenk eine Kiste mit Aargauer Staatswein überreichte.

Ständerat Thierry Burkart mit einer Übungsminenwerfergranate im Gespräch mit Soldaten des Infanterie Bataillon 56 auf dem Glaubenberg.

Ständerat Thierry Burkart mit einer Übungsminenwerfergranate im Gespräch mit Soldaten des Infanterie Bataillon 56 auf dem Glaubenberg.

Dario Muffler / Jeremy Albrecht

Bei einem Round-Table-Gespräch diskutierte die Aargauer Delegation später mit den Offizieren des Bataillons über die Herausforderungen der Milizarmee, die sich unter anderem bei Ansprüchen von Unternehmen an ihre Mitarbeiter zeigen, die Dienst leisten. Zudem ging es auch um den Sinn der Armee, zumal ein klassischer Bodenkampf, für den das Infanterie Bataillon auf dem Glaubenberg übte, heute nicht als wahrscheinlichste Bedrohungslage gilt.

Zur Sinnhaftigkeit des Dienstes äusserte sich Divisionär Daniel Keller, der Kommandant der Territorialdivision 2, zu der das Infanterie Bataillon 56 gehört. Keller sagte, man habe im letzten Jahr zahlreiche Einsätze zur Unterstützung in der Coronapandemie geleistet, aber auch den USA-Russland-Gipfel im Juni in Genf beschützt oder beim Aufräumen nach Unwettern im Sommer geholfen.

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