Kantonsspital Aarau
Angststimmung, Vetterliwirtschaft, fehlende Aufklärung: Diese Vorwürfe stehen im Raum

Zwei ehemalige KSA-Ärzte haben in einer Aufsichtsanzeige schwere Vorwürfe erhoben. Eine Übersicht in vier Punkten.

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Das Kantonsspital Aarau.

Das Kantonsspital Aarau.

Claudio Thoma
  • Vetterliwirtschaft im Verwaltungsrat: Der Vorwurf steht im Raum, dass mehrere Mitglieder des ehemaligen und des aktuellen Verwaltungsrates das KSA mit Leistungen und Material beliefern sollen, weil sie in solchen Betrieben tätig sind.
  • Fehlende Aufklärung und Bewilligung: An der Klinik für Neurochirurgie soll ohne Bewilligung der Ethikkommission an Patientinnen und Patienten geforscht worden sein. Teilweise an solchen, die auf der Intensivstation lagen und beatmet wurden. Einwilligungen der Patienten sollen teilweise fehlen, und sie seien nicht aufgeklärt worden. Die Geschäftsleitung – vor allem KSA-CEO Robert Rhiner – sollen davon gewusst haben.
  • Strategiefehler der Geschäftsleitung: Der Geschäftsleitung werden verschiedene Strategiefehler vorgeworfen. Etwa im Zusammenhang mit der Kündigung von Kardiologen. Der CEO und der Medizinchef seien nicht bereit gewesen, sie anzuhören, mit der Folge, dass sie an die Hirslanden Klinik und ans KSB abgewandert sind. Auch eine Augenklinik in Baden sowie ein Projekt zur Zusammenarbeit mit der ETH soll die Geschäftsleitung verunmöglicht haben.
  • Angststimmung statt Fehlerkultur: CEO Robert Rhiner und Medizinchef Christoph Egger sollen im KSA eine Angststimmung aufgebaut und Meldungen über Missstände nicht weiterverfolgt, sondern unter den Teppich gekehrt haben. (nla)