Corona-Virus
Aargauer Spitäler und Kliniken erlassen Besucher-Beschränkungen

Die Klinik Barmelweid und das Kantonsspital Aarau erlauben nur noch zwei Besucher pro Patient, das Kantonsspital Baden prüft noch, ob es diese Massnahme auch einführen will.

Nadja Rohner
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Die Klinik Barmelweid mit ihren rund 250 Betten ist derzeit voll belegt.

Die Klinik Barmelweid mit ihren rund 250 Betten ist derzeit voll belegt.

Aargauer Zeitung

Das Corona-Virus ist besonders für betagte Menschen oder solche mit einer Vor-Erkrankung – etwa Diabetes, Krebs, eine Immunschwäche, eine Herz- oder Lungenkrankheit – gefährlich. Deshalb sind Orte, wo viele dieser Menschen zusammenkommen, in besonderem Masse darauf angewiesen, dass alle nötigen Schutzmassnahmen umgesetzt werden.

Das erklärt, warum die Klinik Barmelweid am Mittwoch eine Besucherbeschränkung verhängt hat, um ihre Patientinnen und Patienten zu schützen: Diese dürfen neu nur noch Besuche der engsten Bezugspersonen empfangen – und höchstens zwei Personen pro Tag. Wer an einer akuten Erkrankung der Atemwege leidet – also zum Beispiel stark hustet – darf gar keine Besuche auf der Barmelweid machen.

Patientinnen und Patienten zeigen Verständnis

"Wir haben alle Patientinnen und Patienten am Mittwoch beim Mittagessen mit einem Infoblatt darüber orientiert", sagt Martha Brem, Leiterin Kommunikation auf der Barmelweid. "Sie haben sehr besonnen und verständnisvoll reagiert. Die meisten sind sich bewusst, dass sie aufgrund ihrer Krankheit in der aktuellen Situation mehr gefährdet sind als Gesunde, und sie schätzen diese Schutzmassnahmen." Beim Empfang stehe ein grosses Infoplakat und die Mitarbeitenden seien angewiesen, sichtlich kranke Besucher wieder nach Hause zu schicken. "Es geht auch darum, Fürsorge und Solidarität zu leben", sagt Brem.

Die Barmelweid verfügt nicht nur über eine Geriatrie-Station für Betagte und eine Abteilung für die Langzeitpflege von schwer pflegebedürftigen Menschen. Es hat hier auch zahlreiche Rehabilitations-Patienten, die sich hier von schweren chirurgischen Eingriffen, von Herzkrankheiten oder von Lungenkrankheiten erholen - oder solche, bei denen die Krankheit noch akut ist. Die rund 250 Betten sind derzeit voll belegt. „Grundsätzlich ist die Barmelweid im Umgang mit chronisch und schwer kranken Patientinnen und Patienten geübt“, betont Martha Brem. "Die Hygienemassnahmen, die das Bundesamt für Gesundheit nun überall empfiehlt, sind für uns bereits gelebter Alltag."

Und was machen die Kantonsspitäler?

Auch beim Kantonsspital Aarau gilt seit Mitte dieser Woche die Empfehlung: Pro Patient zwei Besucher am Tag. "Die Stationen sind angehalten, das umzusetzen", so Mediensprecher Ralph Schröder. Das Kantonsspital Baden prüft derzeit, ob es eine Besucher-Einschränkung für besonders gefährdete Patienten veranlassen soll, sagt der dortige Mediensprecher Omar Gisler.