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Für einmal gibt es gute Nachrichten aus dem erdbebengeplagten Nepal. Der Wiederaufbau kommt voran – auch dank Rocco Umbescheidt, dem amtierenden Aargauer des Jahres.
Dutzende von Nepalesen hat Rocco Umbescheidt in den letzten Monaten zu staatlich zertifizierten Maurern und Schreinern ausgebildet. Der amtierende Aargauer des Jahres hat ihnen zudem beigebracht, erdbebensichere Häuser zu bauen. Anfang Februar reist er wieder in den Himalaya-Staat, um weitere 80 Arbeiter auszubilden, wie er nun mitteilt.
Der 40-jährige Rocco Umbescheidt ist seit 18 Jahren mit Nepal verbunden, auch um zu helfen. Dafür gründete er den Verein «Govinda Entwicklungshilfe». Diesem Engagement ist es zu verdanken, dass er im letzten November zum «Aargauer des Jahres» gekürt wurde.
Ausgebildete Nepalesen bauen erdbebensichere Häuser:
Ziel der nepalesischen Regierung ist der Wiederaufbau von 880'000 Häusern. Weil sie das alleine kaum bewerkstelligen kann, ist sie auf Hilfe wie die von Rocco Umbescheidt angewiesen. Die beiden Erdbeben im April und Mai 2015 hatten mehr als 8800 Todesopfer gefordert, ein grosser Teil der Infrastruktur wurde zerstört. 2,4 Millionen Menschen waren direkt betroffen und Schulen für mehr als eine Million Kinder lagen in Trümmern.
So arbeitet Rocco Umbescheidt in Nepal.
Nachbeben, der Monsun mit heftigen Regenfällen, Erdrutschen und Überschwemmungen tat ein Übriges zur Misere. Im August kam auch noch die politische Blockade der Grenzen nach Indien sowie die Bürokratisierung der Hilfsmassnahmen durch die Regierung hinzu. Benzin und Kochgas sind seit Monaten knapp. Erst seit kurzem gibt es eine offizielle Behörde, für den Wiederaufbau in Nepal. Die für den Wiederaufbau zuständige Behörde wurde im Streit der drei grossen politischen Parteien förmlich zerrieben. Diese Probleme seien gemäss Umbescheidt «eine nicht mehr tolerierbare humanitäre Katastrophe». Viele Hindernisse für Rocco Umbescheidts Verein.
So erlebte Rocco Umbescheidt die Wahl zum Aargauer des Jahres 2015:
Gemeinsam mit den Familien
Doch Umbescheidt trotzte den widrigen Bedingungen: 36 von insgesamt 171 Häusern wurden laut dem Aargauer im Distrikt Makwanpur bereits fertiggestellt. Die Häuser werden nach international anerkannten und in mehreren Katastrophengebieten erprobtem Ansatz erbaut. Die Planung und der Hausbau erfolgen gemeinsam mit den Familien. Insgesamt werden mehr als 1000 Menschen von der Hilfe profitieren. Die Familien müssen 20 Prozent an die Erstellungskosten bezahlen, 5000 Euro werden vom Verein übernommen.
Weiter leistete Umbescheidts Verein «Govinda Entwicklungshilfe» Soforthilfe und Monsunhilfe für mehr als 40'000 Menschen und erbaute Lernsysteme für 2500 Schüler.
Humanitäre Katastrophe
Die Zeit für den Häuserbau drängt, denn bereits in sechs Monaten folgt der dreimonatige Monsun. Häuser und Schulen sollten bis dann unbedingt bewohn- und benutzbar sein. (sae)