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In das ehemalige Oberstufenzentrum Fischingertal zieht die Heilpädagogische Schule Fricktal ein. Ab dem kommenden Schuljahr wird das Gebäude wieder von 100 Schülern genutzt.
«Für uns in der Region ist die heutige Übergabe doch ein kleiner historischer Moment», meinte Astrid Zeiner, Präsidentin des Schulvorstands des Oberstufenzentrums Fischingertal.
Zum 1. Mai übernahm die Stiftung MBF das ehemalige Oberstufenzentrum Fischingertal (OSZF). Symbolisch überreichte Zeiner am Vortag den Schlüssel an Stiftungspräsident Hans Wüthrich, der ihn umgehend an Urs Jakob, Schulleiter der Heilpädagogischen Schule (HPS) Fricktal weitergab.
Zum kommenden Schuljahr verlässt die HPS ihre Standorte in Frick und Rheinfelden und zieht mit ihren Schülern am neuen Standort in Mumpf ein. Um die Schüler auf den Umzug vorzubereiten, wurde das ehemalige OSZF klassenweise besucht. «Es ist unser Anliegen, dass die Kinder vorbereitet sind», sagte Jakob.
Zeiner erinnerte sich, dass Mitte der 1990er-Jahre die Verbandsgemeinden Mumpf, Obermumpf, Schupfart und Wallbach Kredite über 18 Mio. Franken genehmigt hatten, um das Bauland zu kaufen und um Schulhaus und Turnhalle zu errichten. 2005 wurde der Betrieb mit 180 Schülern und 25 Lehrkräften aufgenommen.
Allerdings setzte in den Folgejahren eine stetige Abnahme an Schülern ein, die schliesslich nicht mehr mit den vom Kanton vorgegeben Rahmenbedingungen für den Schulbetrieb vereinbar war.
Auch eine Studie des Regionalplanungsverbandes Fricktal hatte zum Ergebnis, dass prognostizierte Schülerzahlen nicht den Anforderungen standhielten und 2017 stand fest, dass das Oberstufenzentrum geschlossen wird. Im Sommer 2019 wurden Lehrer und Schüler verabschiedet.
Zeiner führte an, dass Überlegungen wie die Nutzung als Primarschulstandort oder als Gesundheitszentrum sowie die Umwandlung in Büroräume angestellt wurden.
Im Februar 2020 stimmte an der Urne die Bevölkerung in den Verbandsgemeinden dem Verkauf des Oberstufenzentrums an die MBF zu. Die Kosten für die Übernahme liegen bei 9,3 Mio. Franken. Wüthrich sagte:
«Wir haben grosse Freude, heute das Schulhaus zu übernehmen. Damit findet ein langjähriges und emotionales Vorhaben seinen Abschluss.»
Es wurden verschiedene Varianten zum Betrieb der HPS geprüft, doch aus Kostengründen waren der Betrieb an zwei Standorten oder ein Neubau nicht realistisch. Erste Vorgespräche für die Übernahme des Oberstufenzentrums hatten schon 2017 stattgefunden. Im September 2019 fiel die endgültige Entscheidung zur Übernahme und im Januar 2021 wurden die notwendigen Umbaumassnahmen begonnen.
Am ehemaligen Oberstufenzentrum werden Baumassnahmen für 1,9 Mio. Franken durchgeführt, da das Gebäude mit seinen zwölf Klassenzimmern zu viel Raum, aber zu wenig geeigneten Raum bietet.
Es braucht Nebenräume für Therapien oder als Ausweich-, Ruhe- und Spielräume, erklärte Jakob. Ein grösserer Lift muss gebaut und zusätzliche Toiletten sowie Duschen und Pflegebereiche müssen bereit gestellt werden.
In den Klassenräumen werden Massnahmen zur Schalldämmung durchgeführt. Der Schulhof wird zur Spielfläche umgestaltet und strassenseitig ein Eingang gestaltet, wo der Schulbus halten kann.
Die HPS wird dann von rund 100 Schülern von 4 bis 18 Jahren in elf Klassen besucht. Das Kollegium umfasst 28 Lehrkräfte, 17 Schulassistenzen und elf Praktikanten.
Zum Start des kommenden Schuljahres muss die HPS aus Frick und Rheinfelden ausgezogen sein. «Wir stehen unter Zeitdruck, dass wir rechtzeitig fertig werden», meint Wüthrich, denn die Schüler sollen nicht in einem Provisorium ins neue Schuljahr starten.