Mettauertal
Jehle AG feiert 75. Geburtstag – und liefert spannende Einblicke in ihre Werkhallen

Am Samstag lud das 1947 gegründete Unternehmen zum Tag der offenen Tür nach Etzgen ein und zeigte Interessierten die heiligen Hallen vom Engeneering bis zur Verpackung der Produkte im Werkzeugbausektor.

Andrea Worthmann
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Aus der Luft kann man das Areal der Jehle AG gut überblicken.

Aus der Luft kann man das Areal der Jehle AG gut überblicken.

zvg / Aargauer Zeitung

Blaue Ballons, Parkplatzeinweiser und viele Besucherinnen und Besucher säumen bei schönstem Wetter das Bild rund um die Hallen der Jehle AG in Etzgen. Das Unternehmen mit 170 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie 15 Auszubildenden wird 75 Jahre alt. In dritter Generation wird das Familienunternehmen heute von Raphael Jehle geführt.

Die Geschichte von der Fertigung im Keller bis zu fünf Werkhallen

Zu Beginn hatte sein Grossvater Joseph Jehle im Keller seines Hauses in Etzgen Türschlösser gefertigt. 1947 gründete er dann das Unternehmen zur Herstellung von Stanzwerkzeugen und Metallwaren. Das Schwungrad der Stanzmaschine soll sogar bis in die Privaträume reingeragt sein. Sein Sohn Ulrich trat 1972 in seine Fussstapfen. Werk 1 bestand zu dem Zeitpunkt schon.

Cristof Schalk demonstriert neuste Technologie der Werkzeugbearbeitung.

Cristof Schalk demonstriert neuste Technologie der Werkzeugbearbeitung.

Andrea Worthmann / Aargauer Zeitung

Über die Jahre entstanden weitere Werke. Das jüngste, Werk 5, wurde 2019 als Technologiecenter für Werkzeug-und Formenbau eingeweiht. Hier beginnt auch für interessierte Gäste der Jubiläumsfeiert der Rundgang.

Auf 2400 Quadratmetern ist in der hellen, klimatisierten Halle das Engeneering und die neusten Technologie in Sachen Werkzeugbau untergebracht. 85 Prozent des dort benötigten Stroms wird durch die Fotovoltaik auf dem Dach der Halle bereitgestellt. Cristof Schalk, Projektleiter Verkauf, der eine der Gruppen durch die Hallen führt, sagt:

«Wir leisten damit auch einen wichtigen Beitrag zum Thema Nachhaltigkeit»

In der nächsten Halle werden Ohrenstöpsel empfohlen, da es im Bereich Bandstanztechnik mitunter laut werden kann. Aber auch ein Bollern und Vibrieren ist dort zu bemerken. Kein Wunder, wirken dort auch 50 Pressen mit bis zu 630 Tonnen Stanzkraft. Die Gruppe passiert viele und grosse Maschinen, die gestanzte Formen ausspuckt. Die Stanzreste werden fachgerecht recycelt und teilweise wieder in den Prozess eingeschleust.

Bei den Rundgängen erfahren Besucherinnen und Besucher allerlei Interessantes und können hinter die Kulissen des Familienunternehmens schauen.

Bei den Rundgängen erfahren Besucherinnen und Besucher allerlei Interessantes und können hinter die Kulissen des Familienunternehmens schauen.

Andrea Worthmann / Aargauer Zeitung

Vieles ist automatisiert, aber im Bereich Montage und Bestückung der Maschinen wird noch viel händisch gearbeitet. Auch Verbundprodukte gehören mittlerweile in das Portfolio des Unternehmens. Drei verschiedenen Materialien können so voll automatisiert zu einem Verbundstück zusammengesetzt werden.

Jeder Haushalt hat ein bisschen Jehle daheim

Nach der rund 75-minütigen Führung weiss jede und jeder, wo Teile der Jehle AG in der Industrie aber auch zu Hause zu finden sind. Sei es der Kunststoffgriff der Zahnbürste, Teile der Kaffeemaschine oder die Blende an der Waschmaschinentür. Die Auto- und Elektroindustrie bilden den Grossteil der Kunden.

Am Tag der offenen Tür werden die Gäste kulinarisch verwöhnt

Am Tag der offenen Tür werden die Gäste kulinarisch verwöhnt

Andrea Worthmann / Aargauer Zeitung

Mit einer Menge Informationen im Gepäck wurden den Besucherinnen und Besuchern im Festzelt und im Aussenbereich anschliessend Getränke und Speisen angeboten. Für die Kinder gab es Spiele, eine Malstation sowie eine Hüpfburg und Kinderschminken. Interessierte Jugendliche konnten sich an einem gesonderten Stand über die angebotenen Lehrberufe informieren.