Laufenburg
Klappt es im zweiten Anlauf? Am Donnerstag entscheiden die Laufenburger über die Sanierung des Museums Schiff

Das Museum Schiff in Laufenburg ist weit über die Region hinaus bekannt. Doch es ist stark sanierungsbedürftig. Ein erster Anlauf, das Museum auf Vordermann zu bringen, scheiterte vor drei Jahren knapp in der Referendumsabstimmung. Nun geht der Museumsverein mit einem neuen, knapp 5 Millionen Franken teuren Projekt an den Start. Der Ball liegt nun bei der Gemeindeversammlung.

Thomas Wehrli
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Der Zugang zum Museum Schiff soll neu ebenerdig erfolgen.

Der Zugang zum Museum Schiff soll neu ebenerdig erfolgen.

Bild: zvg

Eines ist sicher: Kurz wird die Gemeindeversammlung von Laufenburg am Donnerstag nicht werden. Denn gleich mehrere Themen werden zu reden geben. Allen voran die Strompreiserhöhung um 160 Prozent. Dazu will die FDP bei der Budgetberatung den Antrag stellen, die Netznutzungsgebühren für 2023 zu erlassen. René Leuenberger rechnet vor: «Durch diese Massnahme würden die angekündigten Tarife um rund 20 Prozent gesenkt und die für einige Stromkunden unverschuldete Notlage gemildert.»

Aber auch die Sanierung des Museums Schiff dürfte in der Turnhalle Sulz, wo die Versammlung stattfindet, zu reden geben. Der Museumsverein Laufenburg will das über die Region hinaus bekannte und beachtete Museum, das allerdings stark renovationsbedürftig ist, auf Vordermann bringen und es gleichzeitig vergrössern, behindertengerecht ausgestalten und mit einem modernen Museumskonzept ausstatten.

1,63 Millionen aus dem Swisslos-Fonds

Kostenpunkt: knapp fünf Millionen Franken. 4,29 Millionen kostet dabei die Sanierung, 650'000 Franken fliessen in ein neues Ausstellungskonzept. An die Kosten will der Kanton aus dem Swisslos-Fonds mit 1,63 Millionen Franken beisteuern, für weitere gut 750'000 Franken liegen Spenden- und Sponsorengelderzusagen vor. 150'000 Euro hat zudem am Montag badisch Laufenburg an die Sanierung gutgeheissen.

Georg Matter, Abteilungsleiter Kultur (mitte), überbrachte die Nachricht, dass der Kanton Aargau 1,63 Millionen Franken in die Modernisierung des Museums Schiff investiert. Das freut Joe Schnetzler (links) und Hannes Burger.

Georg Matter, Abteilungsleiter Kultur (mitte), überbrachte die Nachricht, dass der Kanton Aargau 1,63 Millionen Franken in die Modernisierung des Museums Schiff investiert. Das freut Joe Schnetzler (links) und Hannes Burger.

Bild: Hans Christof Wagner

Georg Matter, Abteilungsleiter Kultur beim Kanton, sagte bei der Bekanntgabe des kantonalen Förderbeitrages in Laufenburg:

«Die Modernisierung des Museums Schiff ist ein gutes Projekt, das der Kanton gerne unterstützt.»

Um die Kosten stemmen zu können, sollen sich auch die Einwohnergemeinde mit 500'000 und die Ortsbürgergemeinde, die einen Tag nach den Einwohnerinnen und Einwohner tagt, mit 850'000 Franken beteiligen. Zudem soll der jährliche Betriebskostenbeitrag der Einwohner- und der Ortsbürgergemeinde in den ersten zehn Betriebsjahren auf je 20'000 Franken erhöht werden.

Zweiter Anlauf für das Projekt

Auf das Abstimmungsresultat darf man gespannt sein. Denn es ist bereits der zweite Anlauf für die Sanierung des Museums. 2019 sagten zwar an der Gemeindeversammlung sowohl Ortsbürger wie Einwohnerinnen Ja zum Sanierungsprojekt. Doch gegen beide Entscheide wurde das Referendum ergriffen. Während die Einwohnerinnen und Einwohner auch an der Urne mit 483 gegen 451 Stimmen Ja sagten, lehnten die Ortsbürgerinnen und Ortsbürger die Vorlage an der Urne knapp mit 174 zu 156 Stimmen ab.

Die Visualisierung zeigt den neuen Eingang zum Museum Schiff.

Die Visualisierung zeigt den neuen Eingang zum Museum Schiff.

Bild: zvg

Wie wird es diesmal sein? Nimmt man die Informationsveranstaltung, an der zwar viele Fragen gestellt, aber das Projekt nicht grundsätzlich in Frage gestellt wurde, zum Massstab, sieht es gut aus. Darauf deutet auch hin, dass es in den Leserbriefspalten der Zeitungen ruhig geblieben ist.

Die Mitte stimmt zu

Geäussert hat sich auch die Mitte zum Projekt. Sie unterstützt das Projekt «und ist überzeugt, dass es auch finanziell die beste Lösung ist», wie es in einer Mitteilung heisst. Bei einer Bestandessanierung, die unausweichlich sei, würden Kantonsbeitrag und Spenden nur teilweise fliessen, «und letztendlich müsste die Gemeinde mit höheren Kosten rechnen», rechnet die Partei vor.

Die Mitte ist überzeugt, dass die Investitionen «nicht nur den drohenden Verfall aufhalten, sondern auch das Museum im Zentrum der Altstadt an Ausstrahlungskraft gewinnen lassen, dies ganz im Sinne des Altstadtkonzeptes, das die Attraktivitätssteigerung von Laufenburg zum Ziel hat».